AW: Gerhard, du hast in den vergangenen Jahren in den verschiedenen Turnieren recht erfolgreich gespielt. Ein besonderer Höhepunkt war für dich sicherlich das Erreichen des dritten Platzes in der Vereinsmeisterschaft 98, dazu nochmals meinen Glückwunsch.
GK: Vielen Dank!
AW: Worauf führst du deine Erfolge zurück?
GK: Ich denke, zum einen liegt es daran, daß ich zu Hause recht häufig mit meinem Schachcomputer Partien spiele. Der zweite sehr wichtige Punkt ist, daß ich in den letzten Jahren sehr an meiner Einstellung zum Schach gearbeitet habe.
AW: Was meinst du mit "Einstellung zum Schach"?
GK: Damit meine ich in erster Linie welchen Stellenwert nimmt Turnierschach in meinem Leben ein. Ich spiele gern' Schach, möchte es aber nicht mehr so verbissen sehen, wie in früheren Zeiten. Um dem näher zu kommen, bin ich dabei, mit dem Verlieren besser umgehen zu können. So konnte ich eine gewisse Verkrampftheit während des Turnierspiels weitgehend abbauen. Dadurch fühlte ich mich innerlich freier und konnte die Partie lockerer spielen --- was mir eben auch mehr Erfolg brachte.
AW: Du hast eben etwas von früheren Zeiten gesagt, wann und wo fingen diese Zeiten denn an?
GK: Angeregt durch meinen Vater, der im SK Marmstorf spielte, erlernte
ich im zarten Alter von zwölf Jahren das Schachspiel. Mit 14 Jahren
trat ich dem SK Marmstorf bei. Mit 19 Jahren konnte ich in der
dortigen Vereinsmeisterschaft den dritten Platz belegen. Kurz
darauf mußte ich aus beruflichen Gründen das Vereinsschach
aufgeben --- daraus wurde dann eine circa 14jährige
Vereinsschachpause.
Dann trat ich in einen Frankfurter Schachverein ein, in dem ich
etwa fünf Jahre spielte. Dort spielte ich in der Bezirksliga am
ersten Brett.
Nach dieser Zeit spielte ich etwa sieben Jahre nicht mehr im
Verein. Diese Schachabstinenz beendete ich vor fünf Jahren mit
meinen Beitritt in den Schachklub Wilhelmsburg.
AW: So, Gerhard, bevor ich dich entlasse, möchte ich dich bitten, eine deiner guten Partien mir zum Abdruck zu überlassen. Vielen Dank für das Gespräch!
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