St. Pauli - Schnellturnier

Riesenosterei

Andere Leute suchen Eier, HR produziert sie am Brett. Mal mehr, mal weniger. Diesmal waren es weniger. Er startete schwach, doch nach dem Plündern des Büffets nahm das Können sichtlich zu. In einem hochdramatischen Kampf um die Spitze hatte HR zur Abwechslung mal Glück, daß alle für seine Buchholz spielten, als Draufgabe bekam er noch einen hochgelosten Gegner und so wurde es der zweite (bis vierte - nach Wertung) Platz mit 7/9 Punkten. Elo-Tourist IM Gorbatov (um den sich HR das ganze Turnier lang elegant gedrückt hatte) wurde nur Vierter, Steve Berger Dritter (HR beglich die offene Rechnung aus dem letzten Jubiturnier), und es gewann wie im Vorjahr Enno Heyken mit 7.5/9. Hier ein paar Streiflichter:

Zug Johannsen Zug Sellack

(links: Johannsen - Reddmann)
HR hatte schon die ganze Partie platt gestanden, ein Remisangebot unverschämt abgelehnt und auf seine Schwindelchance gehofft, die nach Le4-d5? (statt Tausch auf f5) auch prompt eintrat:
1...Da1+ 2.Kg2 (Nur verzögernd wirkt 2.Kf2 - die Dame nähert sich mit Schach, und der König, der sich wegen Lc3+ nicht auf e1 ausruhen kann, muß doch in die Mattecke zurück) 2...Lh3+! (Wumms, da ist es passiert. Wie leicht auszurechnen, wird Weiß in allen Varianten matt.) 2.Kxh3 (2.Kf3 Df1+ 3.Ke4 Lf5#) 2...Df1+ 3.Lg2 (3.Kh4 Lf6+ 4.Sg5+ Lxg5+ 5.Kxg5 Df5+ 6.Kh4 Dg4#) 3...Df5+ 4.Kh4 Dg4#

(rechts: Sellack - Reddmann)
Schwarz hat einen Mehrbauern und eine erdrückend überlegene Stellung. Gerade bot Weiß Damentausch an, in der Hoffnung, danach die Schindmähre auf a5 endlich wieder sinnvoll einsetzen zu können - was aber die Leiden lediglich verkürzte:
1...Txh4+! 2.gxh4 g3+ 3.Kxg3 (3.Kg1 gxf2+ ist NOCH teurer) 3...Dxh1 aufgegeben

HR

12


Seite 11 INSELSCHACH 105 Seite 13