HEM 2000
Schweizer Käse
Was ist die HEM? Da stellen wir uns mal ganz dumm und fragen: Die Qualifikation zur Deutschen
Meisterschaft? Die Hamburger Meisterschaft? Ein Turnier zwecks Normenholen? Oder eine weitere
Rentenversicherung für notleidende Großmeister?
Was den Punkt 1 angeht, so zeigte der Turnierverlauf geradezu exemplarisch, daß man diesen Punkt
auch hätte erwürfeln können - wer sich am elegantesten um die Großmeister drücken konnte, hatte
zum Schluß die Nase vorn, und es war nicht Karsten Müller. Und hätte HR in seiner letzten Partie
(WAAAS! Du hörst mit dem Schach auf? Hätte ich das geahnt, wäre ich zuschauen gekommen! Red.)
nicht wie üblich vergrützt, würde er jetzt der Glückliche sein. Aber nein, ihm wurden erst mal GMs
bis zur Erschöpfung vorgesetzt, und als er sich partout nicht kleinkriegen lassen wollte, ein Klein-IM,
der den Schnitt auf 2448 brachte - bei 2450 hätte es eine IM-Norm gegeben. Ja klar, *natürlich* hatte
HR es in der Hand, die Partie zu gewinnen, ja schon gegen GM Rogozenko stand er fast auf Gewinn
(jedesmal, wenn HR gut spielt, verliert er, offensichtlich hat er nur eine begrenzte Anzahl guter Züge
pro Partie), aber maybe he was born to lose und irgendwo im Kleingedruckten des Universums steht,
daß HR niemals IM werden darf, weil dann der Weltuntergang passiert oder die komplette FIDE wegen
Betrug, Schutzgelderpressung und Vorbereitung eines nuklearen Angriffskrieges von der Interpol
verhaftet wird.
Die Teilnehmer der HET-Liga würde es natürlich freuen, HR via Vorberechtigung loszuwerden -
aber sein Vorschlag, alle HEM-Freiplätze gnadenlos zu streichen und dafür mehr Plätze aus der Liga
zu reservieren, fand kein Gehör. Nein, nein, daß nur nicht aus Versehen Patzer in die HEM hineingeraten.
Nur ganz en passant hörte er den wahren Grund für die Taubenvergrämung: Der Deutsche Schachbund
honoriert vordere Plätze von Hamburgern bei der D€M mit DM/€, und so hat Hamburg einen
handfesten Grund, nur die besten Spieler auszusortieren (und es ist ja bekannt, daß früher bei der
HEM fast jede Patznase Meister werden konnte). Na, dann soll sich Oliver Reeh mal anstrengen,
HR wäre für solche Hintergedanken wahrlich der Falsche. (Ganz abgesehen davon, daß HR eh kein
Schach spielen kann.)
Zu den Partien: Nach einem leichten Sieg in Runde 1 gewann HR gleich in der zweiten Runde gegen
seinen Gast GM Yemelin. Der machte sich allerdings ganz ohne fremde Hilfe kaputt. Danach folgten
ein paar Großmeisterremisen gegen GM Hector und GM Gyimesi, da HR Weiß hatte und es damit
wesentlich schwerer zu verpatzen ist. Interessant wurde es erstmals in Runde 5, als HR gegen den
späteren Turniersieger GM Georgiev eine Qualle einsammelte, danach ständig breit stand und mehr
schlecht als recht ins Remis entflutschte. Ein weiteres Weiß-Remis gegen GM Farago schloß sich an.
In Runde 7 kam die Stunde der Wahrheit, und HR dachte "Ich glaub, ich lüge", als er wie schon
erwähnt gegen GM Rogozenko verzockte. Nach einer ziemlich grottigen Remispartie gegen GM Rausis,
der aber das Turnier schlecht drauf war und HRs Selbstmordversuche nicht ausnutzen konnte, kam
dann das endgültige Aus gegen IM Heyken. Die beste Buchholz tröstete nur sehr schwach.
Die Partiensammlung:
GM Yemelin - Reddmann
1.e4 c5 2.Sf3 Sc6 3.d4 cxd4 4.Sxd4 Sf6 5.Sc3 d6 6.Lg5 a6 7.Dd2 e6 8.O-O-O Le7 9.f3 Dc7 10.h4 b5
11.Sxc6 Dxc6 12.Kb1 Lb7 13.Se2 Dc7 14.Th3 Td8 15.g4 h6 16.Lxf6 Lxf6 17.g5 Le7 18.g6 d5 19.e5 Dxe5
20.Sd4 Df6 21.Ld3 O-O 22.Tg1 Dxd4 23.gxf7+ Kh8 24.Dg2 Lf6 0-1
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INSELSCHACH 106
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