Reddmann-Petersen, HSK 11-SKW 1
1.d4 e6 (Da hat jemand aufmerksam IS gelesen. Schurke, elendiger!) 2.Sc3 d5 3.Lf4 Ld6
4.e3 Se7 (Hier könnte der erste Doppelbauer auf f4 entstehen, aber HR hat diesen
Stellungstyp schon oft genug gespielt, um sagen zu können, daß dies eine trostlose Partie für
Schwarz würde - e5 geht nie mehr und der Lc8 sieht ganz alt aus. Die schwarze Alternative ist
recht zeitintensiv.) 5.Ld3 Sg6 6.Lg3 (Immer noch wird Schwarz nicht schlagen - mit dem
Springer auf g6 statt f6 würde die h-Linie ganz unangenehm. Im Gegenzug sieht Weiß keinen
Grund, auf g6 zu nehmen, selbst wenn zwei Züge später der f-Bauer nehmen müßte. Das sind
alles nur offene Linien für die schwarzen Türme und keine echten Strukturschwächen.) 6...b6
7.Dh5 Sd7 8.Lxd6 (Stärkt natürlich das schwarze Zentrum, aber nimmt ihm die Dynamik.
Weiß will lang rochieren, auf der offenen c-Linie droht so schnell gar nichts.) 8...cxd6 9.h4
Sf6 10.Dg5 0-0 11.h5 h6 12.Dg3 Se7 13.f4 (Äußerst zweischneidig. Verhindert e5, produziert
aber Schwächen auf der e-Linie.) 13...b5 14.Sf3 b4 15.Se2 a5 (Interessant war Sf5, wonach
die schwarze Struktur endgültig zum Trümmerhaufen wird, aber auch e3 zum Angriffsobjekt
(und Schwarz ohnehin die Option Se4 mit allgemeiner Frontbegradigung hat).) 16.Sh4 La6
17.Df3 Lxd3 18.cxd3 (Da geht er hin, der Angriffsläufer, der ohnehin nichts angriff, aber
Schwarz ist sein Sorgenkind endlich los. Im Gegenzug hat jetzt auch Weiß einen nützlichen
Doppelbauern im Zentrum. Schwarz sollte jetzt einfach auf der c-Linie stapeln. Weiß muß
gegenstapeln, und ohne Türme haben beide Parteien keine Angriffschancen mehr. Stattdessen
versucht Schwarz sich gegen die Aufrollung g4,g5 zu stemmen, die keine wirkliche Gefahr
war, und entwurzelt dabei den Bd5.) 18...Sd7 19.g4 f6 20.f5 e5 21.Sg6 Tf7 (Noch das Beste,
Bd5 war nicht zu halten. Aber aus der Hoffnung, dem weißen König in der Mitte Saures zu
geben, wird nichts...) 22.Sxe7+ Dxe7 23.Dxd5 Tc8 24.Kd2 exd4 25.exd4 (Sehr
unkonventionell und sehr stark. Das Problem von Schwarz ist nicht der weiße Mehrbauern,
der lebend eh nicht mal bis e5 käme. Das Problem ist der potentiell weit überlegene Springer
von Weiß. Sowohl auf der e- als auch auf der c-Linie kann Schwarz jetzt nur noch tauschen
und nichts angreifen, und nach dem Verschwinden von zwei Schwerfiguren auf jeder Seite
sind die Damenflügelbauern todgeweiht, weil dann auch der weiße König besser steht. Und
Bd3/d4 decken alle Einbruchsfelder vor dem weißen König.) 25...Te8 26.Df3 Sf8 27.Sf4 Db7
28.Dd5 Dxd5 29.Sxd5 Tb7 30.Tac1 Sh7 31.The1 Kf7 32.Tc6 Txe1 33.Kxe1 Sg5 34.Kd2
Sf3+ 35.Ke3 Se1 (Der verzweifelte Versuch, etwas mit dem Springer anzugreifen, bevor der
weiße Turm den Damenflügel abrasiert, führt nur dazu, daß dieser endgültig zur Pferdewurst
wird.) 36.b3 (In Gewinnstellung ist es am dringlichsten, zunächst jegliche Schwindel (der Art
b3) im Keim zu ersticken. Die Pferdewurst geht in der Zwischenzeit nirgendwo hin.) 36...Tb8
37.Tc7+ Kf8 38.Sf4 Kg8 39.Se6 (Damit ist der weiße Springer endlich auf seinem Traumfeld
gelandet, während der schwarze maximal einen weißen Bauern mit ins Verderben reißen
kann. Aufgegeben.) 1-0
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