Der Kenner hört es sofort am Titel: Dies ist ein Schüttelreimbuch. 2*64 Schachaufgaben (Probleme und Partietaktik) wurde je ein selbst erfundener Schüttelreim zugeordnet, naja, gelegentlich qua Assoziationsnebelkerze mit der Kneifzange appliziert. Zu Recht gilt der Schüttelreim als per se humoristisch, zu Unrecht als niederste Form des Sprachspiels. Und damit jeder selbst mitschütteln kann, hier der Schüttelreim, der dem großen HR selbst gewidmet wurde, passend zu seiner April- bzw. Silvesteraufgabe in der SCHWALBE mit 2*9 Damen auf dem Brett:
Um Fassung muss am BrEtt man rIngen:
Wie kann denn so was REddmann brIngen?
Wie wird es gemacht? Man sucht die letzten beiden betonten Vokale der Reimzeile, hier in Großbuchstaben markiert („man“ und „–gen“ ist unbetont, Kürze oder Länge ist hierbei irrelevant!) und vertauscht die Konsonanten (hier fett) vor den zugehörigen Silben. Kleinere Verschleifungen (hier tt/dd) beim Reim sind erlaubt. Wenn Blödfug rauskommt, ists normal.
Und wie ist nun das Resultat? Genauso wie bei Schachaufgaben. Viel Elegantes, viel Verblüffendes, einiges voll daneben, einiges antizipiert, einiges könnte HR viel besser, und hier kommen wir zum einzigen Kritikpunkt des Buches: Ein Problemschach- und Schüttelbuch, und HR, der ungekrönte Schüttelmeister aller Klassen hat nicht mitgeschüttelt – das ist geradezu paradox. Trotzdem: Das ideale Geschenk.
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