Dähnepokal-Endrunde

Ostwärts

Wir alle wissen, daß Bernd das Brot die größte Sammlung von Videos langweiliger Eisenbahnstrecken besitzt. Die Strecke Uelzen-Stendal wird vermutlich einen Ehrenplatz einnehmen: 100 km und kein Lebewesen weit und breit, man kommt sich vor wie in Death Valley. Deswegen heißt sie wohl auch "Amerikalinie". Um so voller wurde es dann in Magdeburg! Die Endrunde des Ramada-Cups wurde mit der Endrunde der Deutschen Einzel- und Mannschaftspokalmeisterschaften zusammengeworfen (damit die Ramada-Hotelkette *noch* mehr Geld verdient, wie auf den billigen Blogplätzen gebitcht wird ). HR konnte es egal sein, denn als Trostpreis konnten die Ausgeschiedenen ein Schweizer-Turnier weiterspielen (eigentlich einem Pokal völlig fremd) und da gab es echte Moneten und nicht Gutscheine zu gewinnen. HR schied im Halbfinale aus und kassierte den 3. Preis.
Zum Abschluß gab es noch eine große Spachtelorgie, natürlich auf Kosten des Hauses (kommt eh alles über die Mondpreise der Getränke wieder rein), und HR und der andere Hamburger Finalist Ritscher überboten sich in Kalauern, wie man das Menü noch mehr an die Schachspieler anpassen könnte: "Königsberger Klopse! Bauernfrühstück! Englischer Tee! Pferdewurst!" Übrigens wurde Deutscher Amateurmeister ein Hamburger, nämlich Wronn von St. Pauli.

Die Rückfahrt war übrigens genauso öde. HR wollte zuerst im Schlauchboot die Elbe runtertreiben, aber eine Pi*Daumen-Kalkulation der Strömungsgeschwindigkeit ergab, daß das wohl eine Woche dauern würde, von leichten Hindernissen bei Geesthacht ganz zu schweigen. Weitere Landschaftsschilderungen müssen ausfallen, da HR in fremden Städten eh meist nur in den Universitätsbibliotheken rumhängt, man konsultiere ggf. die Elbfahrt-Serie aus der "Sendung mit der Maus".

Partien:
Reddmann-Piotraschke, Runde 10
1.d4 e6 2.Lf4 f5 3.h3 d5 4.e3 Ld6 5.c3 c6 6.Sf3 Sf6 7.Ld3 Dc7 8.Lxd6 Dxd6 9.Se5 Sbd7 10.f4 (Sonst befreit sich Schwarz mit e5. Nun darf er erst einmal überlegen, in welche Abstellkammer er seinen schlechten Läufer befördert.) 10...b6 11.Sd2 Lb7 12.g4 g6 13.Sdf3 De7 14.Sxd7 Sxd7 15.De2 O-O-O 16.O-O-O b5 (Davon wird sein Vieh nur noch schlechter, Weiß schafft erst einmal Schwächen am Königsflügel.) 17.Tdg1 a6 18.h4 c5 19.Th3 c4 20.Lc2 b4 21.De1 a5 22.gxf5 gxf5 23.Thg3 Sf6 24.Se5 Thg8 (Mit 24.Tg7 war nichts zu erreichen, da Schwarz immer den Springer auf g4 zwischenkorken kann.) 25.Tg5 Tdf8 (25...h6 26.Tg6 verlagert das Loch nur nach g6.) 26.T1g3 bxc3 27.Dxc3 Db4 28.Dxb4 axb4 29.La4 Kd8 30.Tg7 (Möglicherweise sollte Weiß erst mit dem König nach f1 laufen; Tausch auf g5 verliert ja den Bh7 und große Auswahl hat Schwarz sowieso nicht.) 30...Txg7 31.Txg7 Tg8 (Die einzige praktische Chance.) 32.Txb7 Tg1+ 33.Kc2 Tg2+ 34.Kd1 Txb2 35.Txb4 Txa2 36.Lc2 Ta3 37.Tb7 (Da 37.Kd2 Ta2 ein häßliches Vieh nach e4 einlädt, versucht sich HR daran, was er am besten kann: Endspielmattbasteln.) 37...Txe3 38.Tf7 Sh5 39.Txh7 Sxf4 40.La4 Ta3 41.Lc6 Ta2 (Das Durchprügeln des c-Bauern ist ein Selbstfaller. Nach Ta6 oder Kc8 sollte Weiß schon Dauerschach geben. Nun zieht Weiß das Mattnetz zu:) 42.Tb7 c3 43.Sf7+ Kc8 44.Sd6+ Kd8 45.Td7# 1-0

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