Schröder,Kai (1741) - Reuter,Maximilian (1412) [B40]
Hamburg ch qual (1.23), 09.08.2008
[Schröder, Fritz 11]
Die erste Runde. Es ist wahrscheinlich das erstemal bei einer HET vorgekommen, daß ich in der ersten Runde zur DWZ-stärkeren Hälfte gehört habe. Es kam mir insgesamt so vor, als ob das Turnier gerade unten herum zahlenmäßig viel stärker besetzt gewesen ist, als jemals zuvor. 1.e4 c5 2.Sf3 e6 3.d4 cxd4 4.Sxd4 Lc5 5.Sc3 Db6 6.Sa4 Da5+ 7.c3 Lxd4 8.Dxd4 Sf6 9.b3...

Zug Reuter

[9.Sc5 wäre eine normale Fortsetzung, aber ich wollte schnellstmöglich Dc5 spielen, um die Damen zu tauschen. Daß b3 bestimmt keine Theorie sein würde, war mir eigentlich klar - aber wer ahnt denn, daß ein 14xx-Spieler diese Variante in-und-auswendig kennt und das auch noch auszunutzen weiß.] 9...Sc6 10.Dd3 O-O 11.f3 [Auch jetzt ist mir das noch lieber, als die von Fritz 11 vorgeschlagene Variante: 11.Le2 d5 12.exd5 exd5 13.Lg5 Se4 14.Le3 Te8 15.Db5 Dxb5 16.Lxb5 Lf5 17.Le2 Te7 18.Td1 Tae8 19.Txd5 Sxf2 mit angeblich gleichem Spiel. Sieht mehr nach dem Motto "das Chaos läßt sich beliebig vergrößern" aus und wäre damit Haukes Metier.] 11...d5 12.exd5 Sxd5 13.Db5 [Mit dieser Variante von Fritz 11 kann ich schon eher leben (aber auch nur mit dem Wissen, was in der Partie folgte): 13.Ld2 Dc7 14.O-O-O] 13...Dc7 14.Ld2 a6 15.Dc5 b6 16.Df2 Scb4 17.Kd1 [Fritz 11 sieht folgendermaßen einen Weg zum Ausgleich: 17.O-O-O Td8 18.Kb2 b5 19.Sc5 Sxc3 20.Kxc3 Da5 21.Ta1 Sd3+ 22.Kc2 Sxf2 23.Lxa5 Td5 24.Sd3 Sxh1 25.Le2 b4 26.Lxb4 Das übersteigt allerdings meine rechnerischen Fähigkeiten bei weitem.] 17...Sc6 17...b5 war wohl vorzuziehen. 18.Dg3 Dieser Zug gefiel mir eigentlich sehr gut und ließ mich bereits von einem herrlichen Läuferpaar träumen. In Wirklichkeit ist er aber wohl nur eine Graupe. 18...e5 19.Ld3 f5 20.Lc4 OK, weg mit dem Läuferpaar... 20...Td8 21.Ke2 mit Remisangebot. Nachdem ich ein paar Züge vorher noch das Remisangebot des Gegners abgelehnt habe, kann ich mich hier sehr glücklich schätzen, daß er es tatsächlich angenommen hat. Weiß steht jetzt nämlich komplett auf Verlust (was ja häufig nach Zügen vorkommt, die ein Remisangebot enthalten). Ein paar Runden später wurde dann ein 1900er Elo-Spieler in derselben Variante komplett zerlegt. Die Basman-Sale-Variante hält also, was das Buch "Sizilianisch für Müssiggänger" von Bronznik verspricht (und mein Gegner schien in der anschließenden Analyse das Buch nicht nur gelesen, sondern auch absolut verinnerlicht zu haben). Ich hatte auch einmal überlegt, diese Variante auszuprobieren. Dabei bin ich allerdings auf Varianten gestoßen, die mir überhaupt nicht gefielen. Schade, daß ich mich daran in dieser Partie nicht mehr erinnern konnte. ½–½

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