HSK-Elo-Turnier

Unverdient

HR erwischte mit 2/4 einen absoluten Grottenstart, weil er etwas machte, was ihm normalerweise selbst in Tiefstform nicht passiert: Gewinnstellungen nicht zu gewinnen. Und das auch noch mit Weiß. Dann fingen aber endlich die Gegner an, sich selbst kaputtzumachen, und in der Schlußrunde spielten alle für HR (sowas kennt er nun überhaupt nicht), so daß es zu äußerst schmeichelhaften 5/7 und dem 3. Platz reichte. Uwe Klausch war ganz weit hinten in der Setzliste und so ist es auch nicht überraschend, daß er auch hinten im Turnier landete (1.5/7, Platz 49).

Partien:
Reddmann-Ghadimi, Runde 4
1.d4 Sf6 2.Lg5 d5 3.Lxf6 exf6 4.Sd2 Ld6 5.e4 c6 6.exd5 cxd5 7.c3 (Eigentlich ist dies eine Standard-Gewinnstellung, Weiß schießt sich auf den Bd5 ein und hat eh einen Quasimehrbauern. Db6 war noch nicht mal eine Drohung, also hätte man sich schleunigst in die Büsche schlagen sollen: Sgf3. Wenn man die Eröffnung abschaffen würde und anstelle des Mittelspiels gleich das Endspiel beginnen täte, wäre HR längst GM.) 7...O-O 8.Le2 Te8 9.Kf1 Sc6 10.Db3 Lf4 11.Td1 Lf5 12.g3 Lh6 13.Lf3 (Das waren eigentlich alles Grottenzüge von Weiß, er stapelt konsequent auf d5 und sieht die Drohungen nicht.) 13...Sa5 (Und da haben wirs, nach Lc2 geht schnell eine Figur verloren, so daß nur noch Beten hilft.) 14.Da4 b5 15.Dxb5 Tb8 16.Da4 Txb2 17.Sb3 Sc4 18.Sa1 Le3 (Die Figur wurde gerade noch mal gerettet, aber so eine Stellung kann man nicht überleben.) 19.Se2 Lh3+ 20.Kg1 De7 21.Sc2 Txc2 22.Dxc2 Lxf2+ 23.Kxf2 De3+ 24.Ke1 Dxf3 (Ja, so kann man das auch gewinnen. Schwarz macht noch ein paar mehr zweitbeste Züge, z.B. hätte nach 18...De7 mit der undeckbaren Drohung Se3+ und weiterem Matt auf f2 HR wohl sofort aufgegeben, aber die weiße Stellung ist so grausam, daß alles gewinnt.) 25.Tg1 Se3 26.Da4 Te7 27.Td2 Sc4 28.Tc2 De3 29.Kd1 Lg4 30.Te1 Tb7 (Vor 30 Jahren wäre hier folgendes passiert: 30...Dd3+ 31.Kc1 Lxe2 31.Tcxe2 Txe2 32.De8+. Aber inzwischen ist HR zu bekannt.) 31.De8+ (Maaaaatt!) 31...Dxe8 (OK, dann eben kein Matt.) 0-1

Reddmann-Jürgens, Runde 7
1.d4 f5 2.g3 ("Er traut sich nicht!" [Nach g4 - O-Saft HR.]) 2...Sf6 3.Lg2 g6 4.Sc3 Lg7 5.e4 fxe4 6.Sxe4 Sxe4 7.Lxe4 d5 8.Lg2 Sc6 9.Le3 e5 (Man sollte auf jeden Fall die Variante mit 9...Lf5 verstärken, da das lästige Sb4 Weiß zu einem Nullzug zwingt. Da es jetzt auf jeden Fall extrem scharf wird, ist jedes Entwicklungstempo Gold wert.) 10.dxe5 Sxe5 (Besser ist 10...Lxe5, eine vernünftige Reaktion wäre 11.De2 O-O 12.O-O-O mit beiderseitigen Chancen. 11.Lxd5 Lxb2 12.Tb1 Lc3+ sieht wohl eher für Schwarz gut aus.) 11.Lxd5 c6 12.Lb3 Lg4 13.Dxd8+ Txd8 14.h3 (Damit ist dem schwarzen Konzept effektiv der Zahn gezogen: 14...Sf3+ 15.Kf1; 14....Lf3 15.Sxf3 Sxf3+ 16.Ke2 Sd4+ 17.Kf1 und Weiß behält seinen Mehrbauern.) 14…Lf5 15.f3 Tf8 16.Th2 (Der letzte schwarze Zug ließ den König endgültig im Regen bzw. der Mitte stehen, und Weiß kommt zuerst mit dem Turm auf die e-Linie. Letzte Chancen bot stattdessen 15...b5. Schwarz hackt nochmal überall rein, aber das kostet nur zwei Figuren:) 16...Sxf3+ 17.Sxf3 Lxb2 18.Tb1 Lxh3 19.Txh3 (19...Txf3/Lb2+ 20.Ke2, darum:) 1-0

HR

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