Da Johannes und ich schachlich nicht gerade Bäume ausgerissen haben, hier nur kurz das amtliche Endergebnis: 1.5/5 bedeuten für mich am Ende zwar wieder einmal einige DWZ-Punkte, aber besonders gut habe ich wirklich nicht gespielt (A-Open, Platz 32, 36 Teilnehmer). Johannes konnte seinen Vorjahreserfolg (4. Platz, Geldpreis) leider auch nicht wiederholen. Er wurde am Ende mit 3.0/5 29ter bei 56 Teilnehmern im B-Open.

OK, etwas Schach muß natürlich doch sein. Hier mein obligatorisches Übersehen einer taktischen Gewinnchance mit Schwarz in der letzen Runde. Nach 1.e4 e6 2.d3 d5 3.Sd2 Sf6 4.g3 dxe4 5.dxe4 Sc6 6.Lg2 Lc5 7.Se2 prüfe ich zwar an Lxf2, komme aber zu einem völlig unerklärlichen Ergebnis und spiele 7...e5. Stattdessen gewinnt 7...Lxf2 mehr oder weniger sofort die Partie, denn nach 8.Kxf2 Sg4+ scheitert 9.Kf3 an Se5+ und baldigem Matt, während beispielsweise 9.Kg1 Se3 10.De1 an 10...Sxc2 nebst Sxa1 scheitert. Aber das ist noch nicht genug – am Ende verlor ich die Partie sogar noch, weil ich in drohender Zeitnot ein weiteres taktisches Manöver übersehen hatte. Au Backe!

Eine Partie konnte ich allerdings gewinnen – und zwar nach einer Eröffnung, vor der mir wegen der Karlsbader Bauernstruktur und dem dazugehörigen Minoritätsangriff am meisten graute. Zum Glück kam es ganz anders: 1.c4 e6 (was sonst?) 2.Sc3 d5 3.d4 a6 (eine alte Idee von Janofski, die ich jetzt wohl endgültig begraben werde – trotz des Resultats dieser Partie) 4.cxd5 exd5 (da hätten wir die Karlsbader Bauernstruktur, in der Weiß durch Vorstoß des b-Bauerns arge Schwächen in der schwarzen Bauernstruktur zu schaffen droht, die sich in der Regel nur durch aktives Gegenspiel am Königsflügel oder im Zentrum ausgleichen lassen.) 5.Sf3 Sf6 6.Lg5 Le7 7.e3 c6 8.Le2 0-0 9.0-0 Sbd7 10.Tc1 Se4 (bitte schlagen) 11.Lxe7 Dxe7 12.Ld3 (natürlich schlägt mein Gegner nicht auf e4) 12...Te8 13.Te1 Sf8 (mit der Idee, vielleicht einmal nach dem Bauernzug g6 über e6 nach g7 zu gehen, um Lf5 spielen zu können) 14.Dc2 Lg4 15.Sd2 Sxd2 (meines Erachtens leider mehr oder weniger erzwungen) 16.Dxd2 Dg5 (hier ist mein aktives Gegenspiel am Königsflügel, hüstel, hüstel...) 17.Sa4 Lf3 18.Lf1 Sg6 19.g3 Sh4 20.Sc3 Te6 21.Le2 Dg4 22.Dd3 Dh3 23.Lf1 Lg2 (wenn mein Gegner mich schon so schön bittet, spiele ich eben mal so richtig auf Königsangriff) 24.gxh5 Lxf1 25.Dxf1 Tg6+ und Weiß gibt auf. Das war übrigens wieder die zweite Partie des Tages. In der Runde zuvor habe ich mit Weiß gegen Französisch die Abtauschvariante gewählt, um wenigstens erst einmal einen halben Punkt zu ergattern.

Obwohl die schachliche Leistung nicht gerade besonders groß war, wollen wir nächstes Jahr wieder in Semriach antreten. Es macht einfach sehr viel Spaß dort zu spielen. Die sieben Runden in Aschach gehen da doch mehr an die Substanz. Also ist 2009 nach Weihnachten vielleicht mal wieder der Ani-Cup dran. Mal sehen.

Hier noch ein Bild aus dem Hangar 7 des Salzburger Flughafens, das zeigt, wieviel Geld man mit dem Verkauf eines Getränks verdienen kann, das Flügel verleiht...

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