Winterturnier: Aber immer schön der Reihe nach.
Eigentlich fing es ja hervorragend an: Gleich in der ersten Runde gegen HR, und der, noch nicht richtig wach, stellt einzügig eine Figur weg. Worauf – man weiß nicht wie, aber er schafft es immer wieder – sich am Ende HR die Figur zurückerschwindelt und die Partie noch gewinnt. Daran hätte auch eine Bärennatur zu kauen gehabt, aber andererseits, die Niederlage war vielleicht sogar erwartet – nur halt bestimmt nicht so. Also abhaken und weitermachen. Zwei Runden vor Schluß wäre es mit dem vermeintlich leichtesten Restprogramm immer noch der sichere zweite Platz gewesen. Diesmal hatte aber Jörn etwas dagegen und drehte ein total verlorenes Endspiel noch mal herum. Langsam begann Jörg mit dem Schicksal zu hadern, aber ein Sieg in der letzten Runde gegen Dieter hätte vielleicht immer noch gereicht...
...worauf Jörg die Schweinegrippe fällte und HR gemäß Ausschreibung (keine Partien nach der letzen Runde) gar nicht anders konnte, als ihm eine kampflose Null anzuschreiben (Ralf und Kai hatten daraufhin ihre Partien gar nicht mehr ausgekämpft und es wäre gleich gegen drei Mann ungerecht gewesen, die Partie aus Kulanz doch noch nachzuspielen).
Was kann man gegen solche Sauereien des Schicksals unternehmen? Impfzwang und gleich zwei Spieltage für die letzte Runde vorsehen? Nein, es hilft alles nichts, siehe oben: Was schief gehen kann, geht schief. Dem armen Jörg kann man aber nur raten, den Kopf nicht hängen zu lassen – HR gewinnt schon mal mit 42° Fieber im Dähnepokal (zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie ihren Arzt oder Apotheker) und er gibt nie, nie, NIE auf. (Dreizehn Anläufe hat er benötigt, die Hamburger Meisterschaft zu gewinnen, und er will unbedingt den deutschen Dähnepokal gewinnen, und wenn er dafür 100 Jahre alt werden muss.) Also – nicht unterkriegen lassen, Gott, Satan und den Weihnachtsmann verfluchen und es im nächsten Winterturnier wieder versuchen!
Kempe-Reddmann, 1. Runde
1.d4 Sf6 2.Sf3 e6 3.g3 c5 4.Lg2 Sc6 5.O-O d5 6.c3 b6 7.Lg5 Ld6 8.Te1 h6 9.Lxf6 Dxf6 10.Sbd2 cxd4 11.cxd4 Sxd4 12.Da4+ (Ich höre mit dem Schachspielen auf. Sofort. Bevor noch jemand verletzt wird.) 12...Ld7 13.Dxd4 Dxd4 14.Sxd4 Tc8 15.Tac1 Ke7 16.a3 e5 17.S4b3 Le6 18.Txc8 Txc8 19.Tc1 Tb8 (Klar, wenn HR auch nur den Pfifferling einer Chance haben will, die Partie zu retten, muß das schwere Gerät auf dem Brett bleiben.) 20.e3 a5 21.Sf3 a4 22.Sbd2 b5 23.Se1 e4 24.f3 f5 25.f4 b4 26.Sb1 d4 (Der psychologische Vorteil liegt natürlich bei HR: Falsch machen kann man eigentlich nichts mehr, und da fällt es leicht, auch noch einen Bauern für Aktivität der letzten paar Männekens zu geben. Der Gegner aber, bereits von Sieg und Meistertitel träumend, muß sich mit einem Schwarzen herumärgern, der kämpft wie ein Löwe und mit unerschütterlichem Optimismus gar nicht daran denkt, schon aufzugeben.) 27.exd4 La2 28.axb4 Txb4 29.Sc3 Txb2 30.Sxa4 Td2 31.Sb6 (Geschafft, da haben wir den ersten zweifelhaften Zug von Weiß - das Spiel davor war vielleicht etwas zu sehr auf Konsolidieren bedacht, aber nach 31.Sc3 Lb3 32.Tb1 bleibt der Bd4 am Leben.) 31…Lb4 32.Tc2 Lb3 33.Txd2 (Und damit wäre der Sieg schon mal weggeschmissen, weil sich die Springer vergaloppiert haben.) 33…Lxd2 34.Kf2 La5 35.Sc8+ Kd7 36.Sa7 Lc4 37.Lf1 e3+ 38.Kg1 (Weiß kommt mit der sich rasant ändernden Lage nicht klar. Die Figur ist eh futsch, also 38.Kxe3, womit im Vergleich zur Partie der König ein Tempo besser steht.) 38…e2 39.Lxe2 Lxe2 40.Kf2 La6 41.Sf3 Lb6 42.Se5+ Kd6 43.Sac6 Lb7 44.Sa5 Lxd4+ (HR ist immer noch zu faul zum Rechnen - 44...Lxa5 45.Sc4+ Kc7 46.Sxa5 Ld5 gewinnt den Springer und behält auch den richtigen Läufer für den Bh6.) 45.Ke2 La6+ 46.Sd3 (Geiz ist ungeil. 46.Kf3 Lxe5 47.fxe5+ Kxe5 und der Mehrbauer ist absolut nichts wert, da Weiß ihn nach Belieben auf der Gegenfarbe des Läufers blockiert. Dagegen erweist sich die Fesselung schnell als tödlich.) 46…Lg1 47.h3 Kd5 48.Sb3 Kc4 49.Sbc1 Kd4 50.Sb3+ Kc3 51.Sc5 Lxc5 (Sein Leben ist die Hölle.) 0-1

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