Werner-Struckhof, 2. Runde Vereinspokal
1.e4 d5 2.exd5 Sf6 3.d4 Dxd5 4.Sc3 Dd6 5.Sf3 Lg4 6.Le2 a6 7.Le3 Sc6 8.h3 Lf5 9.a3 e6 10.O-O h6 11.Ld3 O-O-O 12.Lxf5 (Garantiert keine so gute Idee, weil jetzt noch ein Bauer mehr auf die Königsstellung zugewalzt kommt.) 12...exf5 13.Se2 g5 14.c4 f4 15.Ld2 Se4 16.Lc3 Sxc3 (Zwar ist die Bauernstruktur ruiniert, aber dafür das Zentrum gefestigt und die b-Linie offen. Ich hätte d5 bevorzugt, man beachte auch einen möglichen Spieß auf den Th8 nach Se5.) 17.bxc3 Tg8 18.Dc2 Df6 19.Tfe1 g4 (Zu früh. Jetzt ist zwar die g-Linie offen, aber das reicht nicht. Besser h5 und die Walze gaaanz lang machen. Schneller als Weiß ist er eh.) 20.hxg4 Txg4 21.Sh2 Tg6 22.De4 (Und schon ist ein Bauer flöten, Ld6 nützt wegen c5 natürlich gar nichts.) 22...Dg5 23.Sxf4 Tf6 24.Sh3 Da5 25.d5 Sa7 26.Dd4 Tb6 27.Sf3 Lc5 28.Dg4+ Kb8 29.Se5 Da4 (Man hat den Eindruck, als hätten die Spieler vergessen, an welchem Flügel sie angreifen müssen. Aber das ist nur eine kurze Exkursion von Schwarz, der die häßlichen Gabeln anders nicht abwehren konnte und noch einen Bauern spuckt.) 30.Sxf7 Tf8 31.Se5 Td6 32.Teb1 (Ein dicker Fehler, natürlich muß man den anderen Turm nehmen, was interessiert schon der a-Bauer? Alternativ, Geiz ist geil, Te2 zur Überdeckung des Punktes f2. Dann noch S-f4-e6 und Schwarz ist platt.) 32...De8 33.Sd3 Tg6 34.Dd1 De4 35.Df1 (Der Fluch der bösen Tat, Weiß muß sich mit seinem gesamten Material nach hinten verpfeifen und kann nur mit Mühe seine schwachen Punkte zusammenhalten. Jetzt Ld6 hustet und pustet und bläst die Stellung um - 35...Ld6 36.c5 Tfg8.) 35...Tfg8 36.Shf4 Tg4 37.Txb7+ (Dieser Trick ging schon länger, aber er bindet auch noch den Springer an c5. Jetzt wird es komplett wüst.) 37...Ka8 38.Tb2 (Hier hat auch der Kommentator komplett die Übersicht verloren. Doch lieber Txc7 oder noch besser Tab1? Das Problem ist bei letzterem nicht 38.Tab1 Lb6 39.c5 Kxb7 40.cxb6 und wieder gabelt es höchst häßlich, sondern in beiden Fällen Ld6 mit dürftiger Kompensation für den weggen Sf4. Immerhin kann Weiß in diesen Fällen mit f3 einen Turm gegen zwei Figuren mitnehmen. Aber auch jetzt ginge ja Ld6 mit gleichem Effekt. Was Schwatz macht, zieht einen Turm von g2 ab, dafür ist keine Zeit.) 38...Txf4 39.Sxc5 Dg6 40.Se6 Txc4 (Danach steht Schwarz definitiv auf Verlust. Nötig war Tf7.) 41.g3 (Stattdessen 41.f3 nimmt der Dame e4 und überdeckt g2 noch einmal. 41...Txc3 42.Dxa6 Tb8 - Schwarz hat nur einzige Züge - 43.Sxc7+ und der Fall dürfte erledigt sein.) 41...Txc3 42.Dg2 (Da nun 42.Dxa6 garantiert in Txg3+ laufen würde, was allenfalls ein Computer berechnen kann.) 42...Sb5 43.a4 Sd6 44.Df1 Ka7 45.Tab1 (Weiß verspielt die letzte Chance, nach 45.Sd4 kann Schwarz zwar die Linie nach a6 mühelos verkorken, aber das darauf folgende Sc6+ nebst Tab1 mit übler Mattdrohung auf b8 zwingt ihn schon zu Txg3+ und Beten. Mit der Dame auf f1 geht von diesem Einschlag nämlich kaum Gefahr aus.) 45...De4 (Schwarz bietet, für die Statistik: zum dritten Male, Remis an, und jetzt kann man es auch mit gutem Gewissen annehmen.) 1/2-1/2
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