Diogenes-Meisterschaft

Das Wandern ist des Haukes Lust (I)

Es gibt viele viele Feinwertungen. Buchholz, Sonneborn-Berger, ELO-Leistung, direkter Vergleich, Abspiel…Allen gemeinsam ist, daß HR grundsätzlich die schlechtere hat. Aber daß es soweit geht, daß HR im Turnier einen halben Punkt mehr als der Erste gemacht hat, dürfte eine echte Weltneuheit und auch ggf. für die FIDE interessant sein. Wie funktioniert das? Nun, ganz einfach. Zunächst wurden zwei Vorgruppen @ 6 Leute gespielt. HR räumte mit 5/5 ab, ohne sind besonders anzustrengen (die Gegner machten sich vorzugsweise ganz alleine tot). Schulenburg schwächelte mit 3.5 hingegen erheblich. Nun kamen jeweils 2 Leute aus jeder Gruppe in ein Finale, und nur das Ergebnis gegen den Gruppengegner wurde mitgenommen und gegen die Gegner der Parallelgruppe noch zwei Partien gespielt. Hier looste HR einmal ab, mit dem Resultat, daß er nun mit Schulenburg punktgleich war, aber der durch seinen Sieg gegen HR die bessere Feinwertung des Finales hatte – und nur die entschied.
Reninente Lauchpansen hätten hier natürlich Zeta und Jones geschrien und mindestens ein unordentliches Gericht bemüht. Aber HR kommt ja eh nur zum Schachspielen her (und ggf. für die eine oder andere Kilotonne Marzipan, die er inzwischen zusammengefressen hat).

Partien:
Neumann-Reddmann, Runde 4
1.e4 c5 2.Sf3 d6 3.d4 cxd4 4.Sxd4 Sf6 5.Sc3 a6 6.Le3 e6 7.f4 Dc7 8.Df3 b5 9.Ld3 (9.e5 Lb7, SO trivial ist das nicht.) 9...Lb7 10.O-O Sbd7 11.a3 g6 (Weiß hätte ggf. schon mal vorher f5 versuchen sollen. Der Zug, so seltsam er aussieht, hat sich in zahllosen Sizilianern bewährt.) 12.Tae1 Td8 (Um d6 noch einmal zu überdecken – 12…Lg7 lädt immer zu einem Opfer auf b5 ein, ggf. mit Ted1 vorbereitet. Insofern war auch sofort 12.Tad1 ein Argument.) 13.Dh3 Le7 14.e5 (Tal zentralisierte seine Figuren und opferte sie irgendwo. HR läßt zentralisieren und opfern. Vorsichtige Naturen spielen Kh1 und Lg1, um den Vorstoß e5 für gratis zu kriegen.) 14...dxe5...

Zug Neumann

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