Cup der guten Hoffnung

Wohin mit dem Pott?

Unser Spiellokal ist leider nicht dafür ausgelegt, Trophäen, Urkunden oder andere Belege schachlicher Erfolge zu präsentieren. Um dieses Problem zu umgehen, gewinnen wir konsequenterweise auch nur selten eine Auszeichnung. Außer natürlich Hauke, aber der muss selbst sehen, wo er mit all seinem privaten Edelmetall bleibt.
Betriebssportturniere zeichnen sich vor allem durch zwei Dinge aus: die nette Atmosphäre und – oh je – riesige Pokale. Beim letztjährigen Mittelstand-Cup wäre es fast passiert, dass so ein Pokal in beinahe der Größe des Champions-League-Potts für ein Jahr nach Wilhelmsburg gewandert wäre. Nur am sehr starken HSK kamen wir nicht vorbei, wurden Zweiter und hatten das Problem der fehlenden Vitrine auf bewährte Art und Weise gelöst.
In der Besetzung Carina, Kai, Ralf und Florian wollte ein SKW-Team nun ausprobieren, was beim "Cup der guten Hoffnung" geht. 7 Runden, 15 Minuten Bedenkzeit, 4er-Teams, das scheint uns ja zu liegen.
In der ersten Runde ging es gleich gegen Jörgs starkes Team von Barclaycard / Silpion. Nach hartem Kampf trennten wir uns 2:2. Was dieses Unentschieden bedeuten sollte, würde sich später noch zeigen.
Danach hatten wir einen unglaublichen Lauf: Insbesondere Florian und Ralf waren extrem gut aufgelegt, so dass sie bis zur letzten Runde alles gewannen bis auf ein Remis, das Florian auch nur aus taktischen Gründen annahm, um einen Mannschaftssieg sicherzustellen. Carina und Kai an den Brettern 1 und 2 steuerten so viele Punkte bei, dass wir einen sicheren Sieg nach dem anderen in den Runden 2 bis 6 einfuhren.
Vor der letzten Runde lagen wir mit einem Mannschaftspunkt und drei Brettpunkten vor Jörgs Team in Führung, so dass ein 2:2 im Spiel gegen die Shell sicher zum Turniersieg gereicht hätte. Aber diesen Erfolg so greifbar nahe änderte sich plötzlich alles. Die bisherige Souveränität hatte sich komplett verflüchtigt. Florian buchte relativ schnell seine erste und einzige Null im gesamten Turnier, Carina und Kai erkämpften jeweils ein Remis, so dass es 1:2 stand. Ich hatte sehr früh eine Mehrfigur eingesackt, so dass eigentlich nichts mehr anbrennen konnte. Allerdings erlaubte ich meinem Gegner, sehr starken Druck gegen meinen armen schwarzen König auf zu bauen.
Ein drohendes Matt konnte ich nur durch die Abwicklung in ein hoffnungsloses Endspiel verhindern. Damit hatten wir 1:3 verloren und der sicher geglaubte Cup schien plötzlich futsch. Viel Zeit zum Ärgern blieb aber nicht, denn Barclaycard hatte nur 2:2 gespielt. So hatten beide Mannschaften 11 Mannschaftspunkte, wir aber 2 Brettpunkte mehr! Das reichte, um als Turniersieger kurz darauf den Wanderpokal in Empfang zu nehmen.
Und nun? Das logistische Problem der Pokalunterbringung ist noch ungelöst. Vielleicht müssen wir jeden der vier an dieser misslichen Lage Schuldigen verpflichten, die Trophäe jeweils ein Quartal zu Haus unter zu bringen. Neben dem SKW-Team spielten noch drei weitere Wilhelmsburger beim Turnier mit.
Einzelergebnisse SKW:
Carina 4/7, Kai 3,5/7, Ralf 6/7, Florian 5,5/7
Einzelergebnisse SKW-Leihgaben:
Jörg (Barclaycard / Silpion, 5/7), Andreas (Lufthansa, 4/5), Hauke (Baubehörde 1, 2/2)

RS

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