Breyther-Reddmann, Runde 4
1.e4 c5 2.Sf3 d6 3.d4 cxd4 4.Sxd4 Sf6 5.Sc3 a6 6.Le2 e6 7.O-O b5 8.Lf3 Ta7 9.Le3 Td7 (Ein dreistes Manöver. Hier nahm sich Weiß erst einmal eine Auszeit von mehr als einer halben Stunde, was bei der kurzen Bedenkzeit eh keine so gute Idee ist. Macht er Standardzüge, so hat Schwarz nach Lb7 plus ebenfalls ein paar Standardzüge ein schönes Spiel. Also die Brechstange b4 oder g4? Weiß holt ein weiteres Standardmotiv raus: ) 10.a4 b4...

Zug Breyther

11.Sd5 (Oha. Es ist klar, daß der Turm auf d7 sehr nützlich ist, wenn es auf e7 brennt. Das *muss* einfach zu dünn sein...) 11...exd5 12.exd5 Le7 (Das hatte Zeit, besser war es, konkret zu spielen, und sei es mit a5, damit Weiß nicht selbst dazu kommt. In der e-Linie droht momentan gar nichts.) 13.Sc6 Dc7 (Besser war mit Sicherheit, die Qualle sofort zurückzugeben, also Sxc6 nebst Tc7. Schwarz unterschätzt die Verknotung seiner Figuren.) 14.a5 Lb7 15.Lb6 Dc8 16.Sxb4 O-O 17.b3 Ld8 18.Ld4 Te8 19.c4 Tde7 (Der wird doch nicht sein Läuferpaar aufgeben?) 20.Lxf6 gxf6 21.Sc2 Te5 22.Sd4 f5 23.Dd3 Sd7 24.b4 (Natürlich nicht Sxf5 wegen Sc5. Jetzt kommt der nervige Springer doch wieder nach c6 und Schwarz muss tauschen.) 24...Sf6 25.Sc6 Lxc6 26.dxc6 Se4 27.b5 Tc5 28.Tfb1 Dc7 29.h3 (Zu verschnarcht. Mit g4 konnte man den Wackelspringer sofort befragen.) 29...Lf6 30.Ta3 d5 (Die letzte Chance, sonst kommt wirklich g4 und, nachdem der Springer die Flucht angetreten hat, b6.) 31.cxd5 Txb5 32.Txb5 axb5 33.Lxe4 Txe4 34.Dg3+ Dxg3 (Malte Colpe machte hier den Vorschlag, mit Te1+ und Le5 die Dame zu gewinnen. Dazu müsste man aber den König wegschummeln.) 35.Txg3+ Kf8 36.Tb3 (Sofort laufen scheitert daran, daß plötzlich der Turm in der Fesselung sitzt: der Läufer hält c und d und der Turm a. Aber Ta3 war mit Sicherheit gewonnen. Leider wurde die Zeit knapp...) 36...Le5 37.g3 (f4 gewinnt ein Tempo. Jetzt könnte Schwarz sogar dreist b4 spielen - läuft der a-Bauer, nimmt ihn der Turm von hinten. Da HR dies aber alles nicht rechnen konnte, weil er nicht rechnen kann, hielt er lieber die Bauern direkt: ) 37...Ke7 38.Txb5 Lc7 39.Tb7 Kd6 40.a6 Ta4 41.a7 (So ein Mist, er hat sie alle in Sicherheit gebracht und Schwarz droht der Zugzwang.) 41...h5 42.Kg2 Ta3 43.Kf1 f4 44.gxf4 (44.g4 f3 45.Kg1/Ke1 h4. Danach kann Weiß nicht mehr gewinnen, denn der König darf nicht nach e3 wegen Txa7 und Riesenslalom nützt nichts, weil ihn auf der d-Linie immer ein gut getimtes Txd5+ droht. Aber jetzt macht Schwarz alle Einfallstore für den König dicht.) 44...f5 45.h4 Ta1+ 46.Kg2 Ta2 47.Kf1 Ta1+ 48.Kg2 Ta2 49.Kf1 (Räumt der Turm f5 und h5 ab, tauscht er nur drei Riesenbauern gegen drei Wurstbauern ein, das wäre also allenfalls ein Spiel auf Verlust. Daher: ) 1/2-1/2

28


Seite 27 INSELSCHACH 145 Seite 29