Schnellturnier-Serie Hamburg-Nordost*

4-Schanzen-Tournee

Immer gut besucht waren die Turniere der 4-Vereine-Schnellschachserie. Viel mehr als die rund 40 Teilnehmer hätten (zumindest in Lurup) ohnehin nur schwer reingepasst. Unpraktischerweise lag einer der Termine auf einem Donnerstag. Noch unpraktischerweise auf der JHV. Da konnte HR natürlich nicht nach Pinneberg fahren, und sich den Gesamtsieg schon mal abschminken, auch wenn er haushoher Favorit war.
Geert Witthöft von Sasel wird vermutlich noch immer Alpträume haben, denn zweimal musste er gleich in der ersten Runde gegen HR ran, und immer mit Schwarz. Bei Königsspringer traf es endlich einen anderen...bis man feststellte, daß man bei der Auslosung mit den DWZ gemurkst hatte. Die Neuauslosung...richtig, zum dritten Male. HR munterte ihn auf...dann könne er wenigstens nicht in den späteren Runden drankommen und es gäbe die vollfette Buchholz. Schwacher Trost. Weiteren Computerunfug gab es in Lurup, wo ein Spezi gar nicht kam und ein weiterer spielte, sich aber nicht angemeldet hatte. Die Bediener suchten verzweifelt nach den Knöpflis, wie man diesen Fall korrekt eingeben könnte, aber kein Swiss-Programmierer hält mit der kreativen Inkompetenz von Schachspielern mit. Aber zum Glück hatte man HR, der binnen einer Minute mit noch kreativerem Umbenennen der Spieler (zum Glück war es die erste Runde) das Problem pfiffig löste. Ansonsten ging die Auslosung immer ratzfatz und der Zeitplan wurde souverän eingehalten. Eine weitere strategische Glanzleistung von Spielern (in Eidelstedt, wo beide abgehauen waren und keiner das Ergebnis wusste) verzögerte zum Glück nur ein wenig die Siegerehrung.
Auf dem ersten Turnier musste sich HR noch einspielen. Er hätte wohl besser nicht die letzte Partie des Grauens von Mika Seidel beobachtet, wo dieser einen Turm einstellte und trotzdem noch gewann, indem sein Gegner peu a peu alles zurückeinstellte. Danach musste er selbst gegen Mika ran..."Jetzt werden keine Türme eingestellt!"...es blieb leider beim Versprechen. Das war aber der einzige Totalausfall von HR während der ganzen Serie, bzw. waren die Gegner nicht gut oder auch nur schnell genug, ihre Chancen zu nutzen. Er wurde Dritter (5.5/7) in Eidelstedt und gewann die Turniere in Lurup und bei Königsspringer mehr oder vermutlich auch weniger souverän (6.5/7). Immerhin sprang dabei noch der geteilte vierte Platz der Gesamtwertung und ein paar zusätzliche Kröten raus. Und jede Menge IS-Material (s.u.).
Ebenfalls dabei war Ralf Struckhof (3.5/7, Platz 24; 3.0, Platz 26; 4.5, Platz 8, das letzte Ergebnis wurde mit einem Rating-Preis belohnt), auch hier bestand natürlich keine Chance für einen Preis in der Gesamt-Rating-Wertung. Partien des Grauens (teilweise nur als Ausschnitt, da zu grauenvoll):

Reddmann-Hawranke, Lurup, Runde 6
1.d4 d5 2.Lf4 Sf6 3.e3 c5 4.dxc5 Sc6 5.Lb5 Da5+ 6.Sc3 Se4 (So ungefähr der einzig vorbereitete Eröffnungsanschiss, den HR kennt.) 7.Dxd5 Sxc3 8.Lxc6+ bxc6 9.Dxc6+ Kd8 10.b4 1-0

Reddmann-Raider, Königsspringer, Runde 5
1.d4 Sf6 2.Lg5 Se4 3.h4 f6 4.Lf4 d5 5.f3 g5 (Weitere Züge dieser Partie ersparen wir Ihnen. Nicht daß Sie das noch nachmachen...) 1-0

* Wenn man andersrum um die Erde geht. HR hat kein GPS.

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