LIEBE SCHACHFREUNDE!
Auf der diesjährigen Jahreshauptversammlung unseres Schachklubs
wählten Sie mich zum 1. Vorsitzenden. Damit fiel Ihre Wahl auf
auf einen Mann, der beide Altersrichtungen unseres Klubs kennt.
Immerhin war ich von 1963 bis 1970 Schachwart und von 1970 bis 1979
Jugendwart. Als Schachwart lernte ich die Sorgen und Nöte unserer
älteren Mitglieder kennen, während ich mich als Jugendwart mit den
Problemen der Jüngsten beschäftigen konnte. Mit etwas mehr
Verständnis füreinander gäbe es diese Probleme gar nicht,
denn allen gemeinsam ist die Liehe zum Schachspiel. Die Jugend
strebt nach Leistung, das ist ja wohl auch die Grundidee des Sports -
immerhin sind wir ja Mitglied im Hamburger Sportbund - während
die älteren Mitglieder Schachspielen als reines Hobby betrachten.
Auch beim Schach gibt es, wie bei jeder anderen Sportart auch,
eine Altersgrenze. Hier hört jede Leistungssteigerung auf und
etliche Jährchen weiter kommt es gar zu einem Leistungsrückgang.
Wenn man nicht die Flinte ins Korn wirft, sondern dann die Liebe
zum Schachspiel siegt, hat man wohl den schönsten Erfolg errungen.
Nun kommt es nur noch darauf an, für diese heiden Richtungen
Verständnis aufzubringen. Die Älteren akzeptieren das Leistungsdenken
der Jüngeren, und die Jüngeren bringen Verständnis für den Älteren auf,
der nur noch aus Freude am Schachspiel seine Partie spielt. Wenn
uns das gelingt, ist mir um die Zukunft unseres Schachklubs nicht
bange, und ich wünsche Ihnen noch manche schöne Partie.
Ihr
Heiner Ahrens
2
Seite 1
INSELSCHACH 32
Seite 3