FUNKTIONÄRE SIND AUCH MENSCHEN, FOLGE 3

KEINE SCHONFRIST

L U T Z   M E Y E R - S C H A C H W A R T
"Wer ist wer im SKW?" Unter dieser Fragestellung stellern wir Mitgliedern und Sympathisanten die Funktionäre und Vorstandsmitglieder des Klubs vor. In der dritten Folge unserer Serie präsentieren wir Lutz Meyer, Schachwart.

IS: "Lutz, du bist wohl der jüngste Schachwart in der Geschichte des SKW. Ob es da nicht einigen älteren Mitgliedern schwerfallen wird, dich z.B. in einem Turnier als 'Autorität' zu akzeptieren?"
LM: Ich hoffe, daß es mir gelingen wird, mit allen Mitgliedern, also auch den älteren, gut auszukommen. Die Hauptschwierigkeit ist wohl, daß ich einige ältere in der nächsten Zeit erst noch kennenlernen muß. Da ich mich zur Zeit intensiv mit Turnier- und Regelfragen befasse, meine ich, der Aufgabe als Turnierleiter gewachsen zu sein."
IS: "Politiker haben am Anfang meist eine 'Schonfrist'. Die beanspruchst du also nicht?"
LM: "Das ist bei meinen Aufgaben als Schachwart wohl nicht drin. Ich muß da gleich voll einsteigen."
IS: "Du hast ja auch schon Erfahrungen gesammelt als sehr erfolgreicher Leiter der Schulschachgruppe am Gymnasium Wilhelmsburg. Sind die SKWler nicht manchmal auch solche 'Kinder' wie die viel jüngeren Mitglieder einer Schulschachgruppe?" LM: "Einschlägige Erfahrungen kommen mir natürlich zugute. Ich darum auch die kleinen Probleme ernst, mit denen die Mitglieder auf mich zukommen. Man muß einfach bereit sein, sich auch mit Kleinkram zu befassen."
IS: "Und wenn es mal mit der Disziplin hapert?"
LM: "Das Wort 'Disziplin' gebrauche ich aus Prinzip (Bundeswehr, Schule) nicht. Unentschuldigtes Fehlen bei Turnieren sehe ich aber gar nicht gern."
IS: "...und bist auch bereit, sowas zu ahnden?"
LM: "Das steckt da mit drin!"
IS: "Im Herbst will der Klub ein größertes Turnier organisieren. Hast du schon Ideen?"
LM: "Geplant ist neben den Jugendveranstaltungen ein Turnier für Vierermannschaften an einem Wochenende mit Dreiviertelstunden-Parien in sieben oder neun Runden."
IS: "Dazu braucht man Geld und Helfer."
LM: "Ja, das ist ganz wichtig. Helfer müssen sich unbedingt frühzeitig zur Verfügung stellen. Man kann aber auch als Spender beweisen, was einem der Klub wert ist."
IS: "Welche Summe schwebt dir vor?"
LM. "So um die 1.000 Mark gollten das schon sein!"
IS: "Willst du mal Klubmeister werden?"
LM: "Das ist in den nächsten 20 Jahren wohl schon aus Zeitgründen nicht möglich, sich intensiv genug mit Schach zu befassen."
IS: "??????"
LM: "Die Freizeit, die mir neben dem Studium noch bleibt, ist wirklich sehr knapp. Ich verbringe sie meist im Garten."
IS: "Mit Umgraben?"
LM: "Mit Umgraben und mit Malen."
IS: "Bilder?"
LM: "Nee, Zäune."
IS: "Vielen Dank für das Interview."

OK

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