Der Jugoslawische Angriff
Der weiße Plan im Jugos. Angriff ist sehr einfach zu erklären: Weiß rochiert lang und startet einen Vernichtungsangriff gegen den schwarzen König. Ist diese Strategie erfolgreich, kann Schwarz etwa im 15. Zug oder gar noch früher mattgesetzt werden. Die Praxis hat jedoch gezeigt, daß die schwarze Stellung voller verborgener Möglichkeiten steckt und daß es Schwarz bei genauem Spiel möglich sein müßte, das Gleichgewicht zu halten. Nebenstehende Diagrammstellung ist typisch für den Jugoslawischen Angriff. Sie entsteht nach den Zügen

Sizi Dia 3 1.e4 c5 2.Sf3 d6 3.d4 cxd4 4.Sxd4 Sf6 5.Sc3 g6 6.f3 Lg7 7.Le3 Ld7 8.Lc4 Sc6 9.Dd2 O-O 10.O-O-O Da5 11.Lb3 Tfc8

Grundstrategie von Weiß:
1. Öffnen der h-Linie durch Vorrücken des h-Bauern auf die 5. Reihe (manchmal unterstützt durch g4) und Tausch des Bauern auf g6.
2. Abtausch der schwarzfeldrigen Läufer im passenden Augenblick durch Lh6 oder in manchen Fällen durch Ld4, gefolgt von Sd5.
3. Mit Dame und Turm den Punkt h7 angreifen und dann den schwarzen Springer, der die wichtigste Verteidigungsfigur ist, von f6 vertreiben. 4, schließlich auf h7 oder h8 mattsetzen.

Grundstrategie von Schwarz:
Versuchen schnelles Gegenspiel aufzubauen, das heißt:
1. einen Turm auf die c-Linie stellen
2. einen Springer nach c4 manövrieren, wo er die weiße Dame auf d2 und den Laufer auf e3 angreift, damit Weiß seinen weißfeldrigen Läufer gegen diesen Springer tauscht.
3. auf das Qualitätsopfer auf c3 hin spielen, das häufig das weiße Spiel völlig unterbricht.

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