Marmstorfer Jubiläumsblitzturnier

HERR EISENHIRN TURNIERLEITER

Nicht für den Turnierspieler ist der Computer eine Bedrohnng, sondern für den Turnierleiter! Das konnte, allen schachlichen Kulturpessimisten zum Trotz, das Fazit des Marmstorfer Jubiläums-Blitz-Turniers zum 50sten Vereinsgeburtstag sein, in dem der elektronische Funktionärs-Kollege das "Wer-gegen-wen" entschied. Und Freund Eisenhirn löste die Aufgabe prima, wurde das Blitzturnier doch von immerhin 40 Spielern im Schweizer System (!!) bestritten. Wofür Turnierleiter aus Fleisch und Blut Stunden benötigt hätten, nahm sich der Computer, von Wilhelmsburge Ex-Trainer Michael Stollberg wohlprogrammiert, nur Minuten Zeit. Nun also auch Blitzturniere im Schweizer System? Da tut sich, so scheint es, eine neue Turniermöglichkeit auf.
Oder trügt der Schein doch? Nachdem Herr Eisenhirn nämlich in Marmstorf noch selbst bei Skeptikern Vertrauen in die elektronische Zukunft geweckt hatte, blitzte wenige Wochen später während eines gleichartigen Turniers bei Union Eimsbüttel die Tücke des Objekts auf: Kollege Computer trat, aut welchem Grund auch immer, in den Streik, nichts ging mehr und von auswärts (zum Beispiel aus Bremen) angereiste Mannschaften mußten enttäuscht den Heimweg antreten.
Marmstorf also hatte Glück - beinahe so viel Glück wie Hauke Reddmann, dem acht Runden lang nicht so recht gelingen wollte, was alle Welt vom Wilhelnsburger und Süderelbemeister erwartete: sich auf den ersten Platz zu spielen. Abwechselnd mußte Hauke bis dahin mal Matthias Wasmuth, mal Holger Fabig den Vortritt lassen. Erst in der Schlußrunde kam es, wie es nach allen 81er Erfahrungen kommen mußte: Hauke gewann, die Konkurrenz ließ Federn. Hauke war Turniersieger.
Immerhin hatte er sich gegen die fast vollzählig versammelte Süderelbe-Prominenz durchgesetzt, die aus Harburg, Finkenwerder und Fischbek am Start war.
Der Rest der Wilhelmsburger Expedition nach Marmstorf war in erster Linie Schweigen. Als zweit-"bester" plazierte sich Karsten Ohl im Mittelfeld - aber bereits außerhalb der zahlreichen Preisränge. Das hoffnungsvolle Nachwuchstalent Jan Meyer zeigte sich konditionell überfordert: Nach einem Blitzstart schlaffte er förmlich ab. Jürgen Olschok und Emmo Wessner sollen auch noch mitgespielt haben...

OK

7


Seite 6 INSELSCHACH 40 Seite 8