Besuch von der NATO

Dieser Turnierbericht darf als Versuch von mir verstandcn werden, unsere Klubmitglieder zu mehr Aktivität in Sachen Schnellturniere - und Turniere überhaupt - zu bewegen. Warum sollen fast immer nur Jugendliche zu Turnieren geschickt werden? Weshalb muß der arme Lutz immer seine Überredungskünste auftrumpfen lassen, um uns faule Schachspieler zu einer Turnierteilnahme zu bewegen? Wieso können Sie nicht einen Samstag opfern, um mit Freunden Ihrem Steckenpferd(Springer) nachzugehen? Ach so, Sie haben Familie? Nun ja, vielleicht wird es ihre Familie trösten, wenn Sie mit einem Geldpreis nach Hause kommen. Geld sollte aber nicht der Hauptgrund sein, sich für eine Turnierteilnahme zu entscheiden. So ein Turnier kann nämlich sehr spannend und witzig zugleich sein. Wie z.B. das Schnellturnier für Vierermannschaften, an dem sich zwei Jugendmannschaften des SKW beteiligten. Dieses Turnier wurde von den Schachfreunden Hamburg veranstaltet, und war gut organisiert. Schade, daß bei soviel Mannschaften(56) nur Preise für die 5 besten Mannschaften vergeben wurden. Am Sonnabendmorgen waren dann auch alle pünktlich da, bis auf Ralf, der sich 15 Minuten verspätete. Unsere Wut war dann aber wie weggeblasen, als wir sahen, wen er mitgebracht hatte - Frank Hagemann, der ein freies Wochenende von der Bundeswehr nutzte, um Schach zu spielen (Er dürfte von nun an als bestes Beispiel für einen unermüdlichen Schachspieler gelten). Nach wilder Fahrt (mein Wagen hat hinten nur Notsitze, bei Ralfs Wagen war die elektrische Anlage kaputt) kamen wir dann kurz vor Rundenbeginn an und hatten als Strafe dann auch prompt dar größte Lospech im Saal. Der Gegner der ersten Runde war HSK 1, der Spieler aus der 2. Bundesliga vorzuweisen hatte und sogar einen Spieler aus der 1. Bundesliga. Selbst Franks Uniform, die er an diesem Tag zur Demütigung seiner Gegner angezogen hatte, nützte der ersten Mannschaft nichts, und so verlor sie dann 4:0. Diese Niederlage scheint die Mannschaft so demoralisiert zu haben, daß sie am ersten Tag nur 5 von 10 möglichen Mannschaftspunkten holte.
Am nächsten Tag schien Franks Uniform erste Auswirkungen zu zeigen. Wir holten nämlich drei 4:0 Siege in Folge, sodaß wir vor der letzten Runde einen Sieg hätten ausnützen können, um den 4. Platz in der Gesamtwertung zu holen. Doch anstatt gegen die Mannschaft von UE II zu spielen, die zu diesem Zeitpunkt genauso viele Punkte wie wir hatten, durften wir es genießen gegen die erste Mannschaft von UE zu spielen, welche durch einen Sieg über uns noch Hoffnungen auf den Gesamtsieg hegen konnte, falls am Nebentisch HSK I nur knapp gewinnen würde. Dies war dann auch sehr rasch der Fall, und so versammelten sich dann die Spieler des HSK um unseren Tisch. Wie waren aber unsere Chancen? Frank Hagemann an Brett 4 hatte bis zu diesem Zeitpunkt schon 7 Pnnkte, und würde bei einem Sieg den Einzelpreis erhalten. Er kämpfte also wie ein Besessener und --- SIEGTE. Der Einzelpreis war also seiner (Muß einfach an der Uniform gelegen haben). Gestärkt durch ein coffeinhaltiges, brauseartige Gesöff, das er daraufhin ausgab, machten sich die verbleibenden 3 Spieler auf den Weg, einen Mannschaftssieg zu erringen. Markus Wiebusch jedoch, der trotz Bestform (6 aus 9) seines Lebens angereist kam, verlor seine Partie sehr schnell, was wohl daran gelegen haben muß, daß ich ihm noch vor der Partie für seine sehr starke Leistung gratulierte. Trotz Minusbauer konnte ich meine Partie gegen den sehr starken Alexander v. Gleich durch eine niedliche Kombination (siehe unten) gewinnen.
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Die im Artikel erwähnte Kombination ist anscheinond im Redaktionssitzunqsdschungel untergetaucht. Sorry; d.Red.

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