Ein paar kurze Erläuterungen zur Theorie des Schweizer Systems, damit das Zustandekommen der Paarungen einsichtig wird.
Spielen in einem Turnier nicht alle Spieler gegeneinander, bekommt man die besten Ergebnisse, wenn möglichst jeder Spieler gegen die anderen Spieler gespielt hat, die die Plätze über oder unter ihm belegen. Verwirklicht wird das, indem bei jeder Runde möglichst Punktgleiche gegeneinander spielen. Die vom Weltschachbund FIDE vorgeschlagenen Regeln für Schweizer-System-Turniere sehen eindeutiges Vorgehen beim Einteilen der Paarungen vor. Dazu wird am Anfang eine Reihenfolge aller Spieler (In unserem Fall nach den Ingozahlen) festgelegt. Eine Gruppe von Punktgleichen (In der auch diese Reihenfolge gilt) wird dann in eine obere und eine untere Hälfte geteilt. Dann spielt der erste der oberen Hälfte gegen den ersten der unteren Hälfte, der Zweite gegen den Zweiten usw. Die Farben sind für die Paarungseinteilung -fast- egal.
Natürlich gibt es Ausnahmen: es darf kein Spieler zweimal den gleichen Gegner haben. Und nicht mehr als dreimal hintereinander die gleiche Farbe. Wäre eine eine solche 'unerlaubte' Paarung dran, kommt einfach der nächste auf der Liste dran, also z.B. statt des zweiten der unteren der dritte, nach dem letzten der unteren Hälfte der letzte der oberen Hälfte, der zweitletzte usw.
Bei einer ungeraden Zahl von Punktgleichen spielt der letzte gegen den obersten der Gruppe mit nächstniedrigerer Punktzahl.
Bleibt noch das Festlegen der Farben. Idealerweise sollen sie nach jeder Runde wechseln. Das klappt natürlich nicht immer. Hatten beide Spieler die gleiche Farbe, sieht man in der vorigen Runde nach usw. Ich bringe an dieser Stelle noch den Versuch nach ausgeglichenem Schwarz/Weiß-Verhältnis hinein, den die FIDE-Regel nicht vorsieht. Ist der Farbverlauf gleich (beide hatten SWS), bekommt der höher eingestufte Spieler die Farbe, die die Verteilung ausgleicht - in diesem Fall Weiß. Ist die Verteilung schon gleich (beide hatten SSWW), wechselt die Farbe des oberen Spielers.
Ein wesentlicher Vorteil dieses Systems ist, daß die Paarungen fast eindeutig festgelegt sind. Niemand kann sich beschweren, daß der Turnierleiter Paarungen willkürlich festgelegt hat, wie es beim alten Schweizer System nach DSJ-Regeln, wo die Farben wichtiger waren, möglich war. So kann ich ruhigen Gewissens mitspielen und die Paarungen festlegen, da zumindest theoretisch jeder Turnierleiter zu den gleichen Paarungen kommen würde. Eine weitere Neuerung ist, daß der Freilos-Spieler nur einen halben Punkt erhält.
Und die Buchholz-Wertzahl? Buchholz-Wertzahl sind die Punkte der Gegner. Sie sagen nur etwas als Vergleich punktgleicher Spieler aus. Die höhere Buchholz-Zahl bedeutet also, daß man gegen stärkere Gegner die gleichen Punkte geholt hat. Wenn noch etwas unklar ist, bitte fragen Sie

elmer

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