Ein Wilhelmsburger auf Rügen

Kein Interesse war für HRs Angebot zu wecken, als Begleitperson mit ihm zur Deutschen Meisterschaft nach Rügen zu fahren. Daß der SKW geschlossen absagte, war nicht übermäßig verwunderlich, der Turniereifer der Spieler ist allgemein bekannt. Auch Herumtelefonieren in der Hamburger Spitze brachte nix ein. Selba schuld. Schachlich hing die Latte für HR entschieden zu hoch. Zwar war er anfangs froh, überhaupt irgendwelche Punkte zu machen, doch objektiv waren seine 3/9 (40. Platz von 46 Teilnehmern) wohl mindestens einen halben Punkt zuwenig. So blieben wenigstens zwei riesige Gratisbuffets als Ausbeute. (Abgesehen von reichlich Patzpartien für INSELSCHACH.) Einen Schreck in der Morgenstunde gab es am Ende des Turniers, als HR vom Selbstmord einer jungen Frau bei Kap Arkona las. Eine schnelle Recherche im Turniersaal ergab, daß die einzige weibliche Teilnehmerin (die am Schachbrett HR fürchterlich verklopft hatte) noch am Leben war, so daß der Verdacht, HR hätte etwas geschubst, gar nicht erst aufkam.

Weiß: Reddmann . . . . . Schwarz: Enders
1.d4 Sf6 2.Lg5 e6 3.Sc3 h6 4.Lh4 d5 5.Sf3 Le7 6.e3 b6 7.Se5 Lb7 8.Ld3 O-O 9.g4 (Da HR ohnehin nichts anderes kann, wird er gleich rabiat.) 9....Sfd7 10.Sxd7 Sxd7 11.Lg3 c5 12.h4 c4 13.Lf1 e5 14.Lg2 exd4 15.Sxd5 (15.exd4 ist, wie man so schön zu sagen pflegt, eine andere Partie.) 15...Lb4+ 16.Kf1 Lxd5 17.Lxd5 Sf6! (Auweia! So war das nicht geplant! Wenn HR dieses Qualitätsopfer annimmt, besteht seine Stellung nur noch aus Löchern.)

Zug Enders

3


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