Schachuhrenreport

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Wie jedes Mitglied bei der Suche nach einer intakten Uhr im Schachschrank feststellen kann, kann sich unser Verein rühmen, auch defekte Uhren sein eigen zu nennen. Da diese jedoch zum Spielen untauglich sind, liegt es nahe die Uhren zu reparieren. Daher habe ich zunächst eine Uhr zu einem bekannten Schachartikelhändler (ich nenne ihn der Einfachheit halber R.Attmann) gebracht. Die Uhr wurde angenommen und mir wurde versichert, daß die Reparatur kein Problem sei und ich in Kürze einen Kostenvoranschlag bekäme. Tatsächlich flatterte ein paar Tage später auch eine Karte ins Haus mit einem Anschlag über DM 28,00. Selbstverständlich habe ich der Reparatur zugestimmt und übte mich in Geduld. Nach schlappen 2 Monaten fragte ich mal vorsichtig nach und bekam die Auskunft, daß ich keine Uhr abgeben hätten. Erst auf den Einwand woher dann der Kostenvoranschlag stamme, wollte man sich der Sache annehmen und mir Bescheid geben. Nach einer weiteren Woche hatte ich aber immer noch keine Nachricht, also rief ich mal wieder an. Dort erfuhr ich dann, daß die Uhr schon lange fertig sei und sie mir zugesandt würde. Und tatsächlich erhielt ich wenige Tage später ein Paket. Wie jedes gute Paket enthielt auch dieses eine Überraschung: es war zwar eine Schachuhr eingepackt, nur leider nicht unsere. Dafür lag die Rechnung für unsere Reparatur bei und es wurde das Porto entgegen der Absprache berechnet. In meiner Naivität glaubte ich natürlich an ein Irrtum beim Versand und rief mal wieder an. Leider war jedoch die Sendung aus Sicht des Hauses R.Attmann korrekt. Logisch, für die Reparatur bezahlen, die Uhr nicht erhalten und dafür noch Porto löhnen. Auf mein Nachfragen erhielt ich zumindest eine ehrliche wenn auch nicht rühmliche Antwort: Unsere Uhr stand da rum, ging nicht und konnte nicht zugeordnet werden - außer dem Mülleimer. Dummerweise rief ich dann an und fragte nach der Uhr, die inzwischen entsorgt war. Man konnte mir jedoch versichern, daß sie irreparabel war, ich mit der anderen Uhr zufrieden sein soll und bitte umgehend die Rechnung begleichen solle. Der mitdenkende Leser wird sich fragen, wieso wurde erst ein Kostenvoranschlag erstellt, obwohl der Schaden nicht zu beheben war, ich bekam auch keine Antwort. Nach einigen Debattieren wurde die Rechnung nicht bezahlt und die fremde Uhr unserem Bestand zugeführt. Eine Frage bleibt allerdings, welcher Verein wartet noch auf die Rücksendung einer Uhr von R.Attmann?
Fazit: Wer über lange Zeit immer neue Überraschungen erleben will, sollte sich eine defekte Uhr aus dem Schachschrank schnappen und sie bei R.Attmann in Bergedorf vorbei bringen.

MS

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