INSEL-LÜV

"Es lebe die Königin", Kinderfilm
Niedliches Fantasyabenteuer. Ein kleines Mädchen flüchtet sich in eine Phantasiewelt und verhindert einen Krieg zwischen dem weißen König (manisch-depressiver Muffelkopf) und dem schwarzen König (Fight for your right to party), indem sie zusammen mit der weißen Königin das Schachspiel erfindet. (Anfänger lernen hier gleich spielerisch die Regeln.) In der realen Welt bringt sie ihre Eltern (Vater ist Schachmeister und abgehauen) wieder zusammen. Gibt leichten Abzug in der B-Note für Kitsch. Trotzdem: Unbedingt empfehlenswert!

A. Perez-Reverte, "Das Geheimnis der schwarzen Dame", Krimi
Je länger der Roman dauert, desto mehr erkannt man, daß der Autor von Schach eigentlich keine Ahnung hat. (Ich sage z.B. nur exd1=S!) Das ist tödlich, weil er psychologische und schachliche Motive miteinander mischt. (Im USENET stimmte man meiner Einschätzung übrigens zu.) Sogar in "Twin Peaks" wurde der Schachpsychokiller besser gezeichnet.

John Brunner, "Die Plätze der Stadt", Science Fiction
Um Lichtjahre bessere Umsetzung des Themas. Obwohl ich die Pointe leider schon vorher kannte, bleibt dies eine spannende Parabel über die Manipulierbarkeit des Menschen.

"Das Königsspiel", ("Searching for Bobby Fischer"), Film nach dem Buch von Fred Waitzkin
Naja, USA. Da wird alles zwei Etagen höher gehängt. Waitzkin schreibt eine fesselnde Biographie. Empfiehlt sich besonders wegen der Berichte über Schach in Rußland und Amerika. Welten, die einem deutschen Schachspieler mit sozialem Netz als Backup völlig fremd sind. Oder haben Sie schon mal HR in den Slums von Wilhemsburg um sein Mittagessen zocken sehen?

HR

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