INTERVIEW TEIL 3
Ja, hier kommt der erschütternde Teil des HR-Interviews, der garnicht gedruckt werden sollte.
HRs dunkelstes Geheimnis kommt ans Licht: Er baut auch Schachaufgaben. Lesen Sie nun,
wie HR der Partieschachspieler (HR-P) HR den Problemkomponisten (HR-P) auf die Pelle rückt.
HR-P: Was nützt einem Partieschachspieler eigentlich das Lösen von Schachaufgaben?
HR-P: Nix.
HR-P: OK, dann können wir ja aufhören...
HR-P: ...oder fast nix. Ich kann jedem empfehlen, sich mit Endspielstudien zu beschäftigen.
Hebt den taktischen Scharfblick und Einfallsreichtum ungemein.
HR-P: Ja, Studien, das ist ja noch SCHACH! Aber wenn ich die Aufgaben in der "Schwalbe" sehe...
HR-P: DU liest also die "Schwalbe"?
HR-P: Ich BIN doch du, Blödmann!
HR-P: Ach so, stimmt.
HR-P:...jedenfalls sind das Stellungen, wo Schwarz schon längst aufgegeben hätte.
Selbst wenn Schwarz Gerd Putzbach gewesen wäre.
HR-P: Um es mit den unsterblichen Worten von "7 of 9" auszudrücken: Das ist irrelevant.
HR-P: Irre Elefanten, ja, und anderer Science Fiction wie Grashüpfer, Circe, Madrasi und Selbstmatt...
HR-P: Oh, du hast auch die Märchenschachabteilung gesehen...
HR-P: Nur 1 (eine) Frage: WAS SOLL DER <ZENSIERT> ?
HR-P: Problemschach ist eine Kunst. Wie bei allen Künsten sollte der Banause entweder
a) die Goschn halten oder b) zum Kenner werden, um es selbst richtig beurteilen zu können.
Du kommst mir vor wie der Schlangenbeschwörer, dem es auch egal ist, ob er Beethoven,
die Rolling Stones oder Stefan Raab auf seiner Flöte dudelt...
HR-P: Der Schlange ist es aber nicht egal.
HR-P: Oh doch. Schlangen sind taub.
HR-P: Im Falle von Stefan Raab ist es ein Segen für sie.
HR-P: Ich glaube, wir kommen vom Thema ab. Kannst du mir Banausen mal einen
Schnellkurs in Problemschach geben?
HR-P: MOMENT! Ich bin du. DU bist ich!
HR-P: Hoppla, Pushdown Stack Overflow. Das kommt davon. Also der Schnellkurs.
Aspekte der Schachaufgaben kann man in etwa aufteilen in
1. Rätselhaftigkeit.
So schwierig und überraschend wie möglich. Das stellt sich der Banause normalerweise
unter einer Schachaufgabe vor. Die Gattung ist aber eher selten.
2. Partienähe.
Das betrifft die Studien, obwohl es auch Studien gibt, die absolut partiefern sind. Und jeder
(der Angeklagte bekennt sich schuldig) Problemkomponistanfänger hat bestimmt schon eine tolle
Partiekombination zusammengebastelt, an eine Zeitung geschickt und die Antwort erhalten,
Mansuben bringe man seit der Niederlage der Sarazenen gegen Karl den Großen nicht mehr.
3. Ökonomie.
Die alte Schule der reinen Mattbilder ist heute ziemlich ausgestorben. Und was die
Verwendung von möglichst wenig Holz zur Darstellung eines bestimmten Gedanken angeht,
wird heutzutage ein wenig geschludert.
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