HET-Liga

Langweilig

Die Berichte über die HET-Liga könnte man im Zweifel recyclen. Wieder mußte HR ohne Erfolg den SKW anwinseln, auch mal mitzumachen, wieder war die Resonanz minimal (Kai Schröder), und wieder beendete HR das Turnier allein (diesmal war’s bei Kai der böse böse Beruf. Naja, bei 5 Millionen Arbeitslosen muss man auch am Wochenende schuften, damit man nicht Nr. 5000001 wird. Äh…wollen wir tauschen?), und wieder spielte HR nur mit halber Kraft und wurde trotzdem wieder Sieger (5.5/7) bei bester Wertzahl (2. Gollasch, 3. Parindra)...äh, sagte ich wieder? Hüstel, hüstel.
Schamlos von IS erlogenen Gerüchten zufolge soll jetzt der SKW ganz für dieses Turnier gesperrt werden und ersatzweise HR einen ständigen Freiplatz für die HEM kriegen. (Aber mal ernst. Die hochoffizielle Hamburger Turnierordnung sieht vor, daß die ersten sechs der HEM wieder vorqualifiziert sind – also de facto die Großmeister – sowie die ersten beiden der drei HET-Meistergruppen und die besten Vorjahreszweiten – macht noch einmal sechs futsche Plätze gegenüber der Realität. Würden die Qualifikationsplätze der Liga aufgestockt und die Nicht-Hamburger bei der Vorqualifikation nicht gezählt, bräuchte man nicht mehr tonnenweise Freiplätze, und die Liga würde endlich wieder aufgewertet. Aber das wird von den Verantwortlichen wohl erst in Erwägung gezogen werden, wenn HR die Liga allein spielt.)
Das einzig ansonsten Berichtenswerte ist die Tatsache, daß diesmal das Turnier friedlich über die Bühne ging, ohne von den bei Iduna so üblichen kleinen Pannen wie Sturmflut, Al Qaida oder Daniel Küblböck gestört zu werden. Die Tatsache, daß am ersten Spieltag alle wieder nach Hause gehen mußten, weil der Pförtner nicht informiert war, können wir leider nicht gelten lassen, weil das per definitionem *vor* dem Turnier stattfand.

Partien:
Schulz – Reddmann, 3. Runde
1.e4 c5 2.b4 (Er versucht es immer wieder...) 2...cxb4 3.Lb2 d5 4.exd5 Sf6 5.d4 (Einen Versuch wert wäre 5.Lxf6, um dann den Bd5 zu klammern, aber das ist nicht im Stil des Weißen. Allerdings sieht die Verstellung der Diagonale des lästigen Läufers nicht gerade logisch aus.) 5...Sxd5 6.c4 bxc3 7.Sxc3 e6 8.Lc4 Sc6 9.Sge2 Sb6 10.Ld3 Ld7 11.Tc1 (Dies scheint alles zu langsam zu sein - die einzige Chance ist wohl, mit dem Vorstoß d5 an passender Stelle Schwarz weiter in Trab zu halten. Daher stellt Schwarz in guter Nimzowitsch-Lehre auch vorbeugend 10 bis 20 Figuren zur Deckung dieses Punktes ab.) 11...Sb4 12.Lb1 Lc6 13.O-O Dh4 14.Sg3 Le7 15.Te1 Td8 (Schwarz bleibt eiskalt seiner Strategie treu, vor Wuselopfern hat er keine Angst und der König ist im Falle von Sf5 oder ähnlichen Scherzen eine Deckungsfigur.) 16.De2 O-O 17.a3 (17.Sf5 exf5 18.Dxe7 Dg4 ist auch nicht das Wahre.) 17...S4d5 18.Dc2 Sf6 19.Te5 g6 (Das mußte wegen der Drohung Th5 schon sein. Allerdings hat Weiß keinen Nachschub auf der langen Diagonalen, und Schwarz droht nun selbst mit Springerinvasionen auf c4 oder beizeiten auf g4.) 20.Tce1 Sc4 21.d5 Sxe5 22.dxc6 Sxc6 23.Sce4 e5 (Womit auch das Qualitätsopfer verpufft ist und die Diagonalen wieder zu.) 24.Lc1 Sxe4 25.Txe4 Df6 26.De2 (Erstaunlich, daß Weiß nicht auch noch Sh5 ausprobiert hat. Da wir aber kein Räuberschach spielen, würde Schwarz einfach die Dame wegziehen. Da Weiß aus Versehen einmal keine Drohung aufgestellt hat, entscheidet der Gegenangriff im Nu:) 26...Lc5 27.Tc4 Sd4 28.De3 Sb3! (Entscheidend. b3 nehmen geht nicht wegen Matt, und will Weiß größere Abtäusche vermeiden, muß er noch eine Qualität drangeben, wonach aber Schwarz sofort ein bis zwei Kamikaze-Türme zur sofortigen Vernichtung der weißen Läufer abstellen würde - er hat ja schon Mehrbauern ohne Ende. Daher die Partiefortsetzung:) 29.Txc5 Sxc5 30.Dxc5 Td1+ 31.Sf1 Da6 (Die Pointe. Auch Dc6 hätte gelangt.) 0-1

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