Reddmann-Handke, Runde 2
1.d4 d5 2.Lf4 c6 3.Sd2 Sf6 4.e3 Lf5 5.Sgf3 Sbd7 6.Se5 e6 (Irgendwo schrub mal ein Großmeister, daß dieser natürliche Zug schon ein ernster Fehler wäre wegen g4. Ein einziges Mal vertraut HR dem Quatsch, der in der Eröffnungstheorie erzählt wird...und fällt prompt auf die Schnauze. Die Pfeife sollte man auf Schadenersatz verklagen.) 7.g4 Sxg4 (Nach 7...Lg6 8.h4 wäre Schwarz in der Tat im Eimer, doch dieses temporäre Figurenopfer klärt die Lage.) 8.Sxg4 g5 9.Le5 f6 10.Sxf6+ Sxf6 (Auch 9.Lg3 h5 10.Se5 h4 11.Sxd7 Kxd7 12.Le5 f6 bringt es nicht. Eigentlich sieht die Stellung sogar ganz vielversprechend für Weiß aus, aber das ist Einbildung.) 11.Le2 Tg8 12.Tg1 g4 13.c4 (Weiter wird die Brechstange bemüht...) 13...Ld6 14.Db3 Tg7 15.h3 h5 16.hxg4 (Das ist wahrscheinlich der Knackpunkt.) 16...Lxe5 17.dxe5 Sxg4 18.Lxg4 hxg4 19.Th1 Lh7 (Schwarz kann alles gerade eben decken. Aber gerade eben reicht. Sobald er seine Entwicklung abgeschlossen hat, steht Weiß trostlos.) 20.cxd5 exd5 21.Se4 (Und noch ein Zaubertrick: 21...dxe4? 22.Txh7! und es wird eingesammelt. Aber es reicht alles nicht.) 21...Da5+ 22.Ke2 Da6+ 23.Ke1 Lxe4 (Die sichere Alternative war 23...O-O-O, was auch auf Dauer gewinnt.) 24.Th8+ Kd7 25.Txa8 g3 26.e6+ Kxe6 27.fxg3 Txg3 28.Te8+ Kd7 29.Txe4 Tg2 (Schwarz macht es noch einmal spannend, es gab sicherlich überzeugende Varianten, z.B. 26...Kc7 zur Vermeidung des Rückopfers. Es war allerdings ziemlich einfach, sich in den wilden Verwicklungen irgendwo zu verrechnen.) 30.Dd1 Tg1+ 31.Kf2 Txd1 32.Txd1 Dxa2 33.Td2 a5 34.Ted4 Kc7 35.b4 Da1 36.b5 (Oder 36.bxa5, aber auf Dauer sollte Schwarz es schaffen, die Bauern nach vorne zu bringen.) 36...cxb5 37.Txd5 b4 38.Td7+ Kb8 39.T2d5 Df6+ 40.Ke2 Da6+ 41.Kd2 a4 42.Td8+ Ka7 43.T8d6 Dc4 44.Ta5+ Kb8 45.Txa4 Dc3+ (Mist, noch eine Zufallsgabel.) 0-1

Reddmann-Kröncke, Runde 4
1.d4 d5 2.Lf4 Sf6 3.e3 c5 4.dxc5 Sc6 5.Lb5 Da5+ 6.Sc3 a6 7.Lxc6+ bxc6 8.Dd4 (Da geht er hin, der Bauer, und kommt nicht wieder. Passiert HR im Damengambit ständig. Drum spielt er es auch nicht.) 8...g6 9.Le5 Lg7 10.Sge2 O-O 11.b4 Dd8 12.Sa4 Se8 13.Lxg7 Sxg7 14.Sb6 Ta7 15.O-O Dc7 16.c4 dxc4 17.Sxc4 Le6 18.Sb6 a5 19.a3 Td8 20.Dc3 axb4 21.axb4 Txa1 22.Txa1 f6 23.e4 Lf7 24.f3 Se6 25.g3 h5 26.Kf2 h4 27.Ke3 Kg7 28.Th1 (Mein Gott, ich spiele heute wieder brilliant...Ist der Bh2 getauscht, kann er nicht schwächeln, und die Türme verschwinden wahrscheinlich auch vom Brett.) 28...hxg3 29.hxg3 Th8 30.Txh8 Kxh8 31.Da1 Kg7 32.Da8 Kh7 33.Kf2 (Genialitätsexzeß. 33.Dc8 Da7 ergibt zuviel Wuselchancen.) 33...Kg7 34.f4 Sf8 35.Dc8 (Weiß war so sehr in seine Langzeitplanung über 100 Züge vertieft, daß ihm 35.Sd4 völlig entging.) 35...Se6 36.f5 (Jetzt hätte er wenigstens Dd7 versuchen sollen. Damentausch kostet auf Dauer nach Sa6 den Bb4.) 36...gxf5 37.exf5 De5 (Erzwungen, aber stark.) 38.fxe6 Lh5 39.Df8+ (Das soll die Pointe sein, aber leider konnte sich HR wie immer nicht die Stellung im Kopf vorstellen, und das Endspiel ist nur remis. 39.Sf4 ergibt Dauerschach, 39.Da6 war noch einen Versuch wert.) 39...Kxf8 40.Sd7+ Kg7 41.Sxe5 fxe5 (Ups, ups, ups. Der in der Verteidigung so getreue Se2 ist nur noch eine Pferdewurst und bindet zu allem Ärger den König einen Zug lang.) 42.b5 cxb5 43.c6 Lg4 44.Ke3 b4 45.c7 (Weiß bot Remis an. Eine naheliegende Variante wäre: 45...Lxe6 46.Sc1 Kf6 47.Sd3 b3 48.Sc5 b2 49.Sxe6 b1D 50.c8D Db3+ und nach dem Damentausch lenkt der Bg3 den schwarzen König aus dem Zentrum mit einem elementaren Remis im Bauernendspiel.) 1/2-1/2

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