Hamburger Pokalmannschaftsmeisterschaft

Chance vertan

Königsspringer 1, das war natürlich gleich ein dicker Brocken in der ersten und (für uns) letzten Runde des Hamburger Mannschaftspokals. HR tönte vorab rum: "Mannschaftstaktik – ich gewinne, und ihr schummelt irgendwie einen Punkt zusammen!" Denn auch das hätte ja nach Berliner Wertung gereicht. Tschä. HR ist ein Großmaul, aber seinen Teil der Abmachung hält er immer ein – er legte eine, öhömöchzkröch, souveräne Gewinnpartie vor. Doch es langte nicht – zwar konnte Kai trotz Minusfigur ein heldenhaftes Remis im Endspiel abklammern, aber Uwe versiebte seine Gewinnstellung (für ein paar Züge) in katastrophaler Zeitnot. Da Jörg komplett verplättet wurde, wars das dann mit 1.5:2.5. (In der nächsten Runde wäre eh HSK 1 dran gewesen. Egal, die obige Taktik braucht man nie zu verändern...)

Die Partie:
Lampe-Reddmann
1.e4 c5 2.Sf3 d6 3.d4 cxd4 4.Dxd4 Sc6 5.Lb5 e6 (Schwarz hat einfach keine Lust auf Theorievarianten wie a6 oder Ld7.) 6.Lg5 Sge7 7.Sc3 f6 8.Le3 a6 9.Lxc6+ bxc6 10.Td1 (Oder 10.O-O-O d5, wg. weit schärfer. Dann kann Weiß sich aber den Aufbau mit c4 abschminken.) 10...Sg6 11.Dd2 Dc7 12.Sa4 Tb8 13.c4 Le7 14.O-O O-O 15.Sc3 Tf7 16.b3 e5 17.Se1 f5 (Anstelle der nicht dringlichen Befestigungen am Damenflügel – b3, Sc3 – hätte Weiß sich besser optimal auf diesen Befreiungsschlag vorbereitet.) 18.f3 Le6 19.Sc2 Tbf8 20.Kh1 h6 21.Se1 (Weiß findet keinen Plan und will scheinbar Schwarz zum Tausch auf e4 überreden. Jetzt oder nie!) 21...fxe4 22.Sxe4 d5 23.Sc5 Lc8 (Da ja der Bd5 nicht zu klauen ist. Weiß kann sich auch nicht zu Tausch auf d5 und Tc1 durchringen; am besten wäre dies wohl schon im 23. Zug gewesen.) 24.Lf2 Sf4 25.Sed3 Sxd3 26.Sxd3 e4 27.Lg3 Ld6 (Damit bleibt Schwarz im Prinzip auf einem schlechten Läufer sitzen, wichtiger ist aber, Weiß einen noch schlechteren Springer übrigzulassen.) 28.Lxd6 Dxd6 29.Se1 Le6 30.Kg1 (In hoher Zeitnot greift Weiß fehl. Nach der allgemeinen Entfesselung 30.Tg1 Da3 ist der schwarze Vorteil eher gering.) 30...Dc5+ 31.Dd4 Dxd4+ 32.Txd4 c5 33.Txd5 (Weiß wirft die Flinte ins Korn. Td1 verliert einen Bauern, die Remischancen sind aber real. Dies Endspiel gewinnt HR mühelos, weil der Springer keine Stützpunkte hat.) 33...Lxd5 34.cxd5 exf3 35.Sxf3 Td7 36.Tc1 Txd5 37.Tc4 Td1+ 38.Kf2 Td2+ 39.Kg3 Txa2 40.Txc5 Tf6 41.Se5 Tb6 42.Tc3 Tb2 43.Tc8+ Kh7 44.h4 (Ein letzter Mattbastelversuch. Unglücklicherweise sind h5, Sf7 und Th8 drei Züge, und Schwarz ist auch mal zwischendurch dran, so daß es nicht einmal zum ersten kommt.) 44...T2xb3+ 45.Kg4 T6b4+ 46.Kf5 Txh4 47.Sd7 Tb5+ 48.Ke6 Te4+ 49.Kd6 Kg6 50.Sc5 Tc4 (Schwarz schlägt auf c5 mit einem trivial gewonnenen Bauernendspiel. Daher: ) 0-1

HR

Quallotl

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