Erste Offene Schnelsener Stadtmeisterschaft

Nachdem ich arbeitsbedingt dieses Jahr einige Turniere (HET, Harburger Stadtmeisterschaft, Königsspringer Elo-Turnier, Dähne-Pokal hat am Ende auch nicht mehr geklappt) absagen mußte, habe ich mit der aufgebohrten Vereinsmeisterschaft meines ersten Klubs Königsspringer die Gelegenheit genutzt, dieses Jahr doch noch auf eine einigermaßen vernünftige Zahl von Partien zu kommen. Am Donnerstag unser Winterturnier und am nächsten Tag gleich die nächste Vereinsmeisterschaft spielen "zu müssen", war zwar ein wenig abschreckend, hat sich aber doch gelohnt.

Die Spielbedingungen in Schnelsen sind hervorragend und die Stimmung war auch ausgezeichnet. Ich weiß jetzt schon, daß ich dort nächstes Jahr wieder spielen werde, wenn der Modus denn beibehalten wird. Da Königsspringer sowieso nicht die große Werbetrommel gerührt hat, war die Anzahl der Gastspieler recht übersichtlich, so daß der Charakter einer Vereinsmeisterschaft nicht allzu sehr verloren gegangen sein sollte.

Die Tatsache, daß ich als Siebzehnter der beste Nicht-Königsspringer wurde, zeigt auch, daß die Ergebnisse wohl nicht besonders beeinflußt worden sind. Mit Ruidi Xin hatten wir in der 2. Gruppe des Winterturniers ja dieses Jahr auch schon einen Gastspieler – und ich sehe keinen Grund, dieses nicht zu wiederholen. (Ein kleiner Beitrag für die Teilnahme wäre vielleicht zu erwägen. Allerdings kann man das auch als Werbungskosten betrachten.)

An 16 gesetzt gab es in der ersten Runde gegen Ingo Wilms (DWZ 2101) erst einmal eine zu erwartende Niederlage. Allerdings war diese völlig überflüssig. In einem Turmendspiel hatte ich gegen Ende der Partie plötzlich Bedenken, meinen Turm einzusperren, um damit passiv meine Bauern am Königsflügel zu decken. Dabei wäre das der Weg zum sicheren Remis gewesen. Stattdessen habe ich eine aktive Lösung gesucht und dabei einen Bauern verloren, wonach das Turmendspiel definitiv nicht mehr zu halten war.

In der zweiten Runde durfte ich dann gegen einen Jugendlichen der Prädikatsmarke Königsspringer antreten. Hartwig Ruben hat dann auch gezeigt, daß man bei Jugendlichen nicht so sehr auf die DWZ (in diesem Fall gerade einmal 1256) achten darf, da die in der Regel sowieso nicht der eigentlichen Spielstärke folgen kann. Nach einer kleinen Ungenauigkeit brach der Widerstand dann aber doch ein, so daß ich diese Partie gewinnen konnte.

Das Schweizer System bescherte mir dann in der dritten Runde mit Darius Schiffmann erneut einen Jugendlichen mit einer DWZ von 1258. Nach einer ziemlichen Überraschung in der Eröffnung konnte ich aber tatsächlich auch diese Partie gewinnen und rutschte damit wieder in der Tabelle ordentlich nach vorne.

Damit durfte ich in der vierten Runde mit Schwarz gegen Thomas Rosien (DWZ 1819) spielen. Glücklicherweise habe ich meinen Gegner wohl durch meine Eröffnungsbehandlung, in der ich die Ideen zweier Varianten durcheinanderbrachte, derart aus dem Konzept gebracht, daß die Partie tatsächlich nach wenigen Zügen remis endete. Er wird sich wahrscheinlich heute noch darüber wundern, was ich ihm in der anschließenden Partieanalyse erzählt habe, wo ich meinem Irrtum immer noch nicht bemerkte.

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