Das Ergebnis war, daß ich mit Weiß gegen Marcus Möhrmann (DWZ 1962) gelost wurde und schon wieder ziemlich weit vorne im Turniersaal saß. Mit der Spanischen Abtauschvariante habe ich dann konsequentes Betonschach gespielt, das erneut mit einem Remis belohnt wurde.

Damit war ich plötzlich ein Kandidat für den Sonderpreis, der an den besten Spieler der zweiten Hälfte der Teilnehmerliste gehen sollte.

Mit Guido Stanau (DWZ 1870) erwischte ich in Runde 6 den dritten Jugendlichen. Dieser hatte gerade bei der Deutschen Ländermeisterschaft eine Leistung von 2130 erspielt. Während der Eröffnungsphase hatte ich das Gefühl, daß er eine Französisch-Variante von mir erwartete, die ich einmal beim Königsspringer Elo-Open gegen Hans-Siegfried Seemann gespielt habe, wo ich nur knapp mit einem Remis davongekommen bin. Dementsprechend spielte ich diesmal eine andere Variante und hatte den Eindruck, daß das eine gute Entscheidung war. Dummerweise habe ich dann, als eigentlich schon nicht mehr viel zu befürchten war, meine von einem Bauern angegriffene Dame stehen lassen. So etwas ist mir, glaube ich, auch noch nicht passiert. Der Damentausch war zwar mit meinem letzten Zug beabsichtigt – allerdings sollte dieser nicht so einseitig ausfallen. Die Partie habe ich nach Bemerken meines Fehlers (was erst Minuten später der Fall war), natürlich sofort aufgegeben.

Eigentlich hätte diese Partie wohl dafür sorgen sollen, daß der Sonderpreis in weite, unerreichbare Ferne gerückt ist. Das war aber tatsächlich nicht der Fall.

Also habe ich am letzten Freitag für die 7. Runde einen Gleittag genommen und mich vernünftig auf meinen letzten Gegner, Norbert Schönfisch (DWZ 1742), vorbereitet. Ich hatte sogar eine wunderschöne Idee, wie ich über eine Zugumstellung genau in die Gefilde kommen konnte, die meiner Spielweise liegen. Das Problem ist dann bloß gewesen, daß mich die Vorbereitung derart ermüdet hat, daß ich noch ein kleines Mittagsschläfchen gehalten habe. Dieses ging dann so lang, daß ich beim Aufwachen entsetzt feststellte, daß es draußen schon komplett dunkel war. Ein Blick auf die Uhr zeigte mir sofort, daß ich keine Chance mehr hatte, rechtzeitig oder zumindest innerhalb der großzügigen klassischen Karenzzeit einer vollen Stunde im Turniersaal zu erscheinen.

Ich habe dann nur noch die Telefonnummer des Königsspringer Klubheims gesucht, den Turnierleiter angerufen und mich glorreich für die letzte Runde abgemeldet.

Im Großen und Ganzen bin ich trotzdem sehr zufrieden mit dem Turnier und hoffe es nächstes Mal noch besser zu machen.

KS

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Quallotl

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