Das IS-Rezensionskettensägenmassaker

Friedrich Wiegel, Schachregeln und Tipps für kleine Großmeister!
Liebe Mit-Patzgurken und Blindfische,
nur ungern feuere ich mit dem Raketenwerfer auf arglose Bücher. Auch darf jeder gerne meine eigenen Verlustpartien ansehen, die bieten reichlich Grund zur Belustigung, ich maße mir keine Großmeisterstärke an, schon gar nicht beim Analysieren. Ich habe gleich die DWZ des Autors nachgeschlagen und dachte gleich, für dies Buch ziehen wir mal 1000 ab. Aber selbst wenn ich 1000 DWZ weniger hätte, könnte ich nicht übersehen, was für horrende Sachfehler sich hier stapeln. Wenn der Autor nicht mal totalen Analyseunfug daherredet ("und undeckbar Matt"...in der Tat, die andere Seite setzt Matt in 3), werden dieselben Faustregeln zehnmal copypaste-abgewandelt wiederholt (wobei fünfmal die Stellung nicht wirklich zur Faustregel paßt). Was hier vom Pferd erzählt wird, paßt auf keine Lasagne. (Die eigentlichen Diagramm- und Notationsfehler habe ich noch nicht mal mitrecherchiert, auch davon gibt es ein paar - das ist aber bei einem nichtlektorierten Buch im Rahmen des Normalen.)
Eigentlich kann man das Buch sogar sehr gut zum Jugendtraining (für das es gedacht ist) benutzen: man nehme einfach wahllos ein Diagramm samt Text, lasse es von seinem Kiddie genau ansehen, damit es den Wurm findet, und lache dann gemeinsam ab, wobei es außer einer nützlichen Faustregel noch lernt, niemals blind einer Analyse zu vertrauen. Aber ich habe meine Zweifel, ob das so vom Autor geplant war...
Wieviele Schachbücher habe ich schon verschlungen? Hunderte? Tausende? Das hier ist mit weitem Abstand das schlechteste Schachbuch aller Zeiten. Erhältlich in der Bücherhalle (sobald ich aus dem Lesen und Lachen raus bin).

Eisenherz
Prinz Eisenherz, Aaaaaw Yeaaaaah! Es liegt nicht nur das Brett richtig, nein, wenn man die Figuren identifiziert (Tip: "Läufer" heißt auf Englisch "Bishop"), ist es wirklich Patt.

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