Winterturnier

Stairway To Heaven

Äh. Äh, aha? Wie jetzt? JUCHUU! Anders lässt es sich wohl nicht ausdrücken, was dieses Jahr in unserem Winterturnier geschah. Im Gegensatz zu den Jahr(zehnt)en zuvor heißt der diesjährige SKW-Vereinsmeister nicht Hauke Reddmann. Ja, genau. So in etwa habe ich auch geguckt.
Nein, stattdessen darf ich mich nun selbst Meisterin nennen, ein wenig jubeln (jaaa, gut, es war ein wenig mehr) und habe auch sogleich die Mission bekommen, diesen IS-Artikel zu schreiben. Nun gut. Beginnen wir also von vorne:
Gleich in der ersten Runde gab es die Sensation: Ein Raunen lief durch den Saal, als es hieß, Jörn hat Hauke geschlagen. Davon habe ich selbst freilich nichts mitbekommen, da ich (hängepartiebedingt) schon vorher aufgebrochen war. Doch schon kommende Runde durfte ich ebenfalls gegen Jörn spielen. Voriges Jahr hatte es hier nur mit ziemlich viel Hängen und Würgen zum Remis gereicht; dieses Jahr entschied ich mich, die Sache etwas unkonventionell anzugehen (Analyse: siehe unten) und gewann.
In der zweiten Runde erwartete mich dann mein Angstgegner Thorsten, gegen den ich in Vereinsmeisterschaften bisher immer ziemlich einstecken habe müssen. Dieses Mal versuchte er, mich mit meinen eigenen Waffen zu schlagen. Ich spiele gegen mich selbst allerdings recht gut, sodass ich auch hier bald angenehm stand, dann jedoch eine katastrophale Endspielbehandlung meinerseits und gute Ausnutzung der Chancen seinerseits in eine ziemlich verlorene Stellung führte. Glücklicherweise ist Thorsten noch in eine letzte, kleine Falle hineingeraten, durch die ich einen Turm gewinnen konnte. So stand es nun 2/2 und ... der nächste Gegner sagte ebenfalls ab.
Also hieß schon der kommende Gegner Hauke! Nun denn, ich gebe zu, ich habe mir im Vorfeld ein wenig etwas zeigen lassen, um nicht gleich schon wieder zu Beginn auf Verlust zu stehen. So wurde es bei uns also der sog. Semi-Slawe, der ebenfalls in ziemlich lustigen bis wilden Sachen enden kann (Analyse der Partie ebenfalls unten). Es wurde ein Remis!
Es folgte die Partie gegen Alexander, in der Alex nach einem Bauerngewinn meinerseits noch ziemlich starke Figurenaktivität entwickelte und ich schon drauf und dran war, diesen Bauern freiwillig wieder zu spenden, als es gelang, mich zu entknoten und anschließend einen Turm einsacken konnte.
In der nächsten Partie ging es dann gegen Ralf schon ein wenig um die Wurst, denn inzwischen kristallisierte sich ja heraus, dass ich mit bisher 3,5/4 am wenigsten abgegeben hatte. Außer mir hatte aber auch Ralf noch Chancen (nicht zu erwähnen Hauke natürlich, der sich seit unserer Partie keinen Ausrutscher mehr geleistet hatte). Es wurde ein waschechter Sizilianer, in dem Ralf die richtigen Züge zur unpassenden Zeit fand und ich also munter auf seinen König losmarschierte. Nach einem taktischen Fehler von mir konnte er aber einen Springer gegen drei Bauern tauschen und von da an durfte ich mich dann gegen diese drei Gesellen erwehren, die meinen eigenen König in arge Bedrängnis brachten. Freundlicherweise übersah Ralf eine Fesselung und 2 ganze Figuren sollten sich dann doch gegen ein paar dreiste Bauern erwehren können. Das hat er dann auch eingesehen.
In der folgenden Woche spielte ich gegen Dieter eine schlechte Eröffnung, jedoch erlaube Dieter mir, meine Stellung langsam und stetig zu verbessern, bis ich nicht nur einen Bauern, sondern obendrein noch eine offene Linie und Aktivität gewann. Schließlich durfte ich durch einen vermeintlich unscheinbaren Zug eine Dame gewinnen und damit war der Sack dann zu.

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