Ungarisch-Thematurnier

Gulasch "Maso"

HR nimmt ja bekanntlich beim Schach alles mit, was ihm vor die Beißer kommt. In diesem Fall war das die 2. Auflage des Thematurniers des Hamburger Schachverbands, die diesmal beim SV Harburg stattfand. Das Thema war "Ungarisch", die geplante Gulaschsuppe wurde leider aus Mangel an Teilnehmern gestrichen. So belief sich die Symbolik auf einen Teller Paprika-Deko. Zumindest die erste Themavariante war echtes Mensaessen (siehe den Partiekommentar). Schon schärfer gewürzt war die zweite mit einer bescheuerten Variante des Budapester Gambits, in der Weiß den Bauern ohne jede Kompensation einfach wieder zurückgibt, anstatt ihn wenigstens putzzubachen, weshalb HR auch mit diesem Abspiel nicht zurechtkam. Er saß halt beide Male auf der falschen Seite. HSchV-Lehrwart Boris Bruhn hat die Varianten wie immer souverän vor-, auf- und nachbereitet, nur wer spielt freiwillig solchen Eröffnungsfraß? Beim nächsten Mal bitte ich daher sowohl aus schachlichen als auch aus kulinarischen Gründen um "Indisch".
Wg. Spielort Harburg ergab sich eine Wilhelmsburger Invasion. Zwanzig Leute nahmen teil, vom SKW neben HR (1.5/2) auch noch Jörn und Ralf (beide 0/2). Ralf kommentiert noch: "Ich habe genauso viele Punkte geholt wie es Gulaschsuppe gab. Der Kollege Thielscher aus Eidelstedt sah während der Partien so betrübt aus, dass ich mich nicht getraut habe zu gewinnen und beide Male gewonnene Stellungen versemmelt habe (Achtung - Wortspiel: Semmel und Gulaschsuppe). Durch dein frühes Davonrennen ist dir sicher auch die Tüte Paprika-Pulver entgangen, die jeder Teilnehmer als Präsent erhalten hat. Das ist zumindest der erste Teil eines Bausatzes, mit dem man sich zu Haus die entgangene Gulaschsuppe selbst basteln kann."
Eine Partie haben wir noch:

Becker-Reddmann, Partie 1
1.e4 e5 2.Sf3 Sc6 3.Lc4 Le7 4.d4 exd4 5.Sxd4 d6 6.Sxc6 bxc6 7.O-O Sf6 8.Sc3 O-O 9.Te1 Le6 (Soweit die Vorgabe. Nach 10.e5 darf Schwarz ein trostloses Endspiel verteidigen. Die Theorie sagt =, trotzdem ist ein Besuch im Domina-Studio vorzuziehen.) 10.Lb3 Sd7 11.f4 Lf6 (Oder 11...Sc5 12.f5 Ld7, um den Tausch zu vermeiden, der Weiß sehr nützt - Lxc3 ist keine Zersplitterung mehr und die a-Linie ist offen.) 12.f5 Lxb3 13.axb3 Te8 14.Le3 (Weiß pennt.) 14...Lxc3 15.bxc3 Txe4 16.Lxa7 (Sonst hat er erst einmal einen Minusbauern.) 16...Txe1+ 17.Dxe1 c5 (Aber hat er in Kürze einen Minusläufer? Beide Parteien fahren alle faulen Tricks auf.) 18.b4 Se5 19.De4 De8 20.bxc5 (20.Ta6 c6 bot sich an.) 20...Dc6 21.Dd4 Db7 22.cxd6 Sc6 23.De4 cxd6 24.f6 (Das hat gar keinen Zweck. Kh1 geht aus dem Schach auf a7 und droht sowohl Te1 als auch Lg1, aber Schwarz lässt ihn mit h6 weiter schmoren, zumal dann auch Weiß ein Grundreihenproblem hat.) 24...gxf6 25.Dg4+ Kf8 26.Df4 Txa7 27.Te1 Se5 28.Dxf6 (Den einzustecken, ist wohl besser als seinen Kollegen auf d6 im 27., aber der schwarze König ist immer noch hinreichend verteidigt.) 28...Db6+ 29.Kh1 Ta4 30.h3 (Droht nebenbei auch noch Txe5, aber Schwarz bleibt aufmerksam.) 30...Sg6 31.Tf1 Dc7 32.c4 De7 33.Dc3 Se5 34.c5 Tc4 35.De3 Txc5 36.Dh6+ Kg8 (Der Springer korkt sich wieder nach g6, falls der Turm über die g-Linie kommt. Alle Endspiele sind für Schwarz eh leicht gewonnen. Daher:) 0-1

HR

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