2. Frauenbundesliga

Aufstieg

Carina spielt seit einiger Zeit als Gastspielerin bei dem Verein TuRa Harksheide (das ist in Norderstedt) in den Frauenligen mit. Vor einigen Jahren war diese Mannschaft in die 2. Bundesliga aufgestiegen und benötigte Verstärkung für die 6er Teams. Seitdem wurde sich jedes Jahr knapp, mit viel Glück oder durch Verzicht von Plätzen für Aufsteiger in der Liga gehalten. Dieses Jahr dagegen lief es so besonders gut für uns, dass wir nun vermutlich in die erste Bundesliga aufsteigen werden (was weniger Carinas als der Verdienst der anderen Mädchen war) und damit die jüngste Bundesligamannschaft aller Zeiten wären. Schalalalala! Nun gut, lassen wir das. Neben einigen Fahrten nach Delmenhorst und anderswo hin, durften wir die letzte Runde als Heimspiel in Norderstedt bestreiten, wo unser letzter Gegner Mülheim-Nord hieß. Dies war meine einzige Gewinnpartie und genau die möchte ich gerne noch vorstellen (zumal sie kampfentscheidend war).

Limbourg-Brandt, 7. Runde
1.e4 e6 2.d4 d5 3.Sc3 Lb4 4.Ld3 Den Ld3-Franzosen muss ich mir langsam echt mal angucken. Der wird immer populärer. 4...c5 5.exd5 An dieser Stelle hat man die Möglichkeit sich zu entscheiden, ob man lieber mit oder ohne Isolani spielen möchte - beides ist in Ordnung und spielbar. 5...Dxd5 6.Kf1 Die eigentliche Hauptvariante geht so: 6.Ld2 Lxc3 7.Lxc3 cxd4 8.Lxd4 Dxg2 - 8...Dxd4 9.Lb5+ - jaja, anschmieren lassen kann man sich immer - 9.Df3 Dxf3 10.Sxf3 und Schwarz versucht, den Mehrbauern trotz Entwicklungsnachteil zu verwerten. 6...Lxc3 7.bxc3 Sc6 8.Sf3 Das fand ich ein bisschen schade. Dg4 wäre lustig gewesen. Wie das aber ausgeht, muss jeder im Taktikus selbst nachrechnen. 8...Sf6 9.La3 Hier gilt es ebenfalls, eine Entscheidung zu treffen. Der angegriffene Bauer kann abgetauscht werden mittels cxd4. Das aber löst die weiße Schwäche auf, öffnet die Stellung - ich habe Entwicklungsnachteil - und verhindert ziemlich langfristig, dass ich rochieren kann. Das Decken mittels b6 ist auch keine gute Alternative, da dies zu einer Schwäche auf meiner Seite führt. Also: 9...c4 Das behält den Raumvorteil und die Schwäche auf weißer Seite. 10.Le2 Se4 11.De1 Ld7 12.Kg1 b5 13.Sh4 g5 14.Sf3 14.Lf3 ist nicht so gut, aber man muss wissen, warum: 14...f5 15.Lh5+ Kd8 16.Sf3 g4 17.Sh4 - diesen Läufer auf h5 kann man nämlich gar nicht so schnell und einfach fangen. Allerdings kann man ihn mit dieser Bauernkonstruktion wirkungsvoll einsperren. 14...h5 15.Td1 O-O-O 16.Se5 Dieser Zug ist vermutlich der Idee entsprungen, einen Bauern zu opfern, um sich zu entknoten. Eine bessere Idee wäre aber z.B. h4 mit dem Angriff auf meine Bauern oder Lc1 mit dem Umschwenken des Läufers gewesen. Denn tatsächlich stellt dieser Zug einfach einen Bauern ein. 16...Sxe5 17.dxe5 Dxe5 18.Le7 18.Lf3 war eigentlich der Grundgedanke hinter 18....Se5 - funktioniert aber leider nicht, wie meine Gegnerin rechtzeitig festgestellt hat.: 18...Lc6 19.Td4 g4 20.Lxe4 Lxe4 21.Txe4 Dxe4 22.Dxe4 Td1+ 23.De1 Txe1#. 18...Tde8 19.Lb4 Lc6 20.Lf1 Df5 21.De3 Td8 Mit der Idee, die offene d-Linie zu gewinnen, da der Turm auf d1 nicht genug Unterstützung hat. 22.Te1 Td7 23.f3 Sf6 Das wiederum war feige und rechenfaul von mir. Besser wäre: 23...Sd2 24.h3 Lxf3 25.gxf3 Sxf3+ 26.Kg2 Sxe1+ 27.Dxe1 Thd8 28.Kg1 Td2 29.Le7 Txc2 nebst völligem Zusammenbruch der weißen Stellung. Der Läufer muss auf das Feld c5 aufpassen. 24.Lc5 Thd8 25.Ld4 Sd5 26.De5 Nun steigen wir in ein Endspiel ein. 26...Dxe5 27.Txe5 g4 28.Kf2 gxf3 29.gxf3 Kb7 Soll den Turm auf d7 entlasten.

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