Ungefähr nach diesen vier Partien spitzte sich die Lage zwischen Justus und Kaiwen zu Ungunsten von Justus zu. Ihre Partie in voller Länge:

Fellberg, Justus - Wang, Kaiwen
1.e4 e5 2.Sf3 Sc6 3.d4 exd4 4.Sxd4 Sf6 5.Sxc6 bxc6 6.Lg5 Ein schwacher Zug, weil er im Grunde den Läufer aufgibt. 6...h6 7.Lh4 Schwächer als 7.Lxf6. 7...Le7 Ebenfalls schwach. Vermutlich sah Kaiwen 7...g5 8.Lg3 Sxe4 9.Dd4, nicht aber 9...Sxg3 10. Dxh8 De7+. 8.e5 Sd5 9.Lg3 O-O 10.c4 Lb4+ 11.Sd2 Sb6 12.a3 Lxd2+ 13.Dxd2 Te8 Sehr schwach, weil es die lange Rochade zulässt. Schwarz muss eigentlich aggressiv mit 13...d5 fortsetzen. 14.Le2 Übersieht die Chancen. 14...d5 15.exd6 Ein Fehler, den Kaiwen ausnutzte. 15...Sxc4...

Zug Kaiwen

16.Dd4 Gleicht einer Aufgabe. Vermutlich war Justus resigniert. 16.Dc2 ist deutlich besser. 16...Sxd6 Beide fanden nun bis zum Ende weitgehend gute Züge. Kaiwen verlor den Vorteil durch Druck auf den gefesselten Läufer auf e2 nicht mehr. 17.Td1 De7 18.Td2 La6 19.Lxd6 cxd6 20.O-O Lxe2 21.Te1 Dg5 22.f4 Db5 23.a4 Da6 24.Kf2 Lh5 25.Txe8+ Txe8 26.Dxd6 Db6+ 27.Kg3 Lg6 28.Kh4 De3 29.g3 De7+ 0-1

Nun stand es drei zu zwei für uns und es sah eng für uns aus. Furkans und Samuels Partien wirkten zwar remisverdächtig, aber beide standen eher schlechter denn besser als ihre Gegner. Ranvir lag zu diesem Zeitpunkt hinten und überlegte aufzugeben, wie er später sagte. Dennoch entwickelte es sich gut für uns. Ranvir holte sich nicht nur die Figur zurück, sondern hatte dann eine viel bessere Endspielstellung, die er zum Sieg auszunutzen wusste. Das Unentschieden war uns damit sicher. Dann nahm auch noch Furkans Gegner dessen Remisangebot an, womöglich in dem Gedanken, Kaiwens Sieg zähle gar nicht, und so war der Mannschaftssieg komplett. Zuletzt holte sich auch noch Samuel in verlorener Stellung einen Punkt, weil sein Gegner offenbar auch nicht mehr Kraft und Lust hatte, die Stellung entsprechend zu durchdringen.
Alles in allem ein sehr erfreulicher Ausflug!

TF

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