3. Runde
Lionels Gegner wählte die Französische Verteidigung. Er wählte dagegen die Vorstoßvariante. Im elften Zug leistete sich sein Gegner einen Fehler. Lionel wusste ihn auszunutzen und stand lange vorteilhaft. Auch zwei fehlerhafte Züge änderten daran nichts. Im 31. Zug machte er dann einen auf den ersten Blick harmlosen Königszug. Es war leider ein Fehler. Sein Gegner konnte sich dadurch – nach zweieinhalb Stunden! – ins Dauerschach retten.
So konnte Lionel einen halben Punkt holen, ist nun nach drei Runden Siebter und damit momentan der Beste ohne ELO. Das zu bleiben, könnte ein gutes Ziel sein. Wie dem auch sei, der morgige Gegner wird ein schwedischer Junge mit rund 1450 ELO sein, also der bislang stärkste. Toi, toi, toi!

4. Runde
Lionel hatte heute erneut Weiß und spielte wie so oft 1. e4. Sein Gegner verteidigte sich mit Sizilianisch. Lionel ging mit dem Morra-Gambit aufs Ganze. Sein Gegner schien diese Variante nicht zu kennen und geriet nach wenigen Zügen in Nachteil. Wenn auch beide danach nicht immer die besten Züge fanden und teils sogar Fehler machten, stand Lionel lange deutlich besser. Dann ging er ungeschickt mit seinen Freibauern um und es sah plötzlich remisverdächtig aus. Wie ärgerlich für seinen Gegner, dass dieser kurz darauf in ein bekanntes Mattnetz lief! Applaus hingegen für Lionel!!
Für Lionel läuft es mit dreieinhalb Punkten aus vier Runden gerade so gut, dass er momentan Vierter ist und morgen um 14 Uhr am dritten Brett spielen wird, einem Live-Brett. Sein Gegner ist womöglich ein schweres Los. Es handelt sich um einen kasachischen Jungen mit rund 1600 ELO. Allerdings ist er bislang weniger geprüft worden als Lionel, sodass alles offen und möglich ist. Wir drücken die Daumen! Dreieinhalb??

5. Runde
Die fünfte Runde begann für Lionel recht aussichtsreich. Durch Zugumstellung kam wieder das Schottische Gambit aufs Brett. Zwar konnte man an 10. Lg5 vom Gegner erkennen, dass dieser der bessere Spieler als jener der ersten Runde ist, aber immerhin bekam Lionel Ausgleich und vertrautes Spiel. Etwas überraschend entschied er sich nicht für 16...Lxa2, was Spiel gegen den Isolani vermieden hätte, sondern für 16...d5. Allerdings hat es die Stellung schon einmal auf einem Brett mit FM-Beteiligung gegeben und die Partie endete Remis, also eigentlich alles gut. Ein paar Züge später, zu Beginn des Endspiels, leisteten sich beide erste Ungenauigkeiten. Dann aber griff leider Lionel als Erster fehl. Er vollzog ein relativ unnötiges Abzugsschach, das der Gegner mit einem Schachgebot parieren konnte, das er vermutlich sowieso geben wollte. Dass sich Lionel auf dieses Schachgebot nicht vorbereitet hatte, ließ ihn in echten Nachteil geraten. Sein Gegner gab diesen Vorteil nicht mehr her. So verlor Lionel seine erste Partie auf der U8-WM 2023. Schade!
Lionels morgiger Gegner wird ein katarischer Junge mit rund 1300 ELO sein. Dieser sollte natürlich keinesfalls unterschätzt werden, dürfte aber durchaus besiegt werden können. Zudem spielt Lionel mit Weiß.

Kamel

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