10. Runde
Lionel spielte die bislang längste Partie. Sie dauerte drei Stunden und 45 Minuten. Leider ging es erneut nicht gut für ihn aus, obwohl es ziemlich gut begonnen hatte. Nach der Ablehnung des Morra-Gambits durch seinen Gegner stand er nach ein paar Zügen sehr aussichtsreich trotz Isolani. Dann muss er der Meinung gewesen sein, sein schwarzfeldriger Läufer wäre hoffnungslos gefangen. Tatsächlich war der rettende Zug, 18. b4, nicht leicht zu sehen. Leider übersah er nicht nur diesen, sondern auch andere, die das Übel begrenzt hätten. So ergab sich eine zwar nicht leicht zu spielende, jedoch für seinen Gegner vorteilhafte Stellung. Den Vorteil gab dieser nicht mehr aus der Hand, ohne stets die besten Züge zu finden.
Nun wird es in die letzte Runde gehen. Lionels Gegner wird ein australischer Junge mit rund 1150 ELO sein. Mit einem ganzen Punkt könnte sich Lionel noch im oberen Tabellendrittel platzieren. Viel Erfolg!
11. Runde Heute kam bei Lionel noch mal etwas Neues aufs Brett: die Preußische Partie. Er setzte nach 5. exd5 mit 5...Sa5 fort. Kurz darauf ließ er sich auf einen Damentausch ein, was etwas überraschend für den Berichterstatter war, weil es nicht zu der gambitartigen Eröffnungsbehandlung von Schwarz passte. Ein paar Züge später tauschte Lionel weitere Figuren ab, obwohl nicht zwingend erforderlich. So entstand eine Stellung, in der der Minusbauer nicht mehr durch Entwicklungsvorsprung und Initiative kompensiert wurde. Lionel gab aber natürlich nicht auf und fand auch immer wieder gute Züge. Schließlich ergatterte er sich sogar einen gegnerischen Bauern und glich aus. Leider war dieser Ausgleich aber wiederum nur von kurzer Dauer, weil er die Gefahr für seinen Läufer zu spät erkannte und wieder in Nachteil geriet. Diesen Vorteil gab sein Gegner nicht mehr aus der Hand. Schade!
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