JHV Hamburger Sportbund

Ö steht für Öko

"Schreibst du einen Bericht?" Martin Bierwald, auch anwesend

Nein, eher nicht. Der Verlauf von JHVs ist in den meisten Fällen nicht ganz so das spannende Ding, als daß sich eine Zweitverwertung lohnt. Abstimmungen gehen meist mit Mehrheiten wie in der ehemaligen DDR-Volkskammer aus , und eventuelle Beitragserhöhungen werden zwar unter Murren, aber meist akzeptiert. Nur selten gibt es echte Streitpunkte. Sollte es doch mal so scheppern wie z.B. beim Deutschen Schachbund, berichtet eh die Presse. Insofern ist auch HR meist nur auf der JHV, weil es da gratis Getränke gibt. Aber 1 Anliegen habe ich doch.
Der Meinungstrend in Deutschland geht langsam, gaaanz langsam (in etwa mit der Geschwindigkeit, in der neue Generationen geboren werden, die die Fehler der Vergangenheit ausbaden dürfen) in Richtung Öko. (Daß es HR, jetzt in Lokstedt 10m ü. NN, im Herzen aber alter Wilhelmsburger, i.e. Inselbewohner, entschieden zu langsam geht, bedarf wohl keiner detaillierten Begründung.) Und so wurden die Zeichen der Zeit auch vom Hamburger Sportbund erkannt, und er hat sich löblicherweise ein „Leitbild zu nachhaltiger Entwicklung“ gegeben, was natürlich ebenfalls mit 110% durchgewunken wurde. Gab einen längeren Vortrag drüber, denn die zugrundeliegende UN-Charta enthält auch Aspekte zu Gesellschaft und Wirtschaft. Merke: Es soll nicht nur bei Papier und schönen Worten bleiben, drei Ausrufezeichen!!!
Doch ach, Ironie des Schicksals, der letzte JHV-TOP war "Anwohnerparken", denn auch die Anliegervereine möchten ein Stück vom Parkplatzkuchen abhaben – ohne Parkplätze am Ziel ist der Deutschen meistgeliebte (daher auch: „Autoerotik“) Umweltsau nicht der Bringer, wie auch alle Besucher des SKW langsam wissen. Euer HR, ohnehin der antiautoritäre Charakter (sorry, auch der Kalauer musste jetzt sein) hatte gute Lust, ans Mikrofon zu treten und zu wettern, daß zumindest er ganz ohne auskommt und noch nicht mal einen Führerschein hat, daß der HVV bei allen Macken zu den besten ÖPNV der Welt gehört und daß überhaupt jede Sache, die einem das Autofahren verleidet, als vollfettgrün zu begrüßen wäre.
HR hat sich aber mit seinen Reden schon genug Feinde gemacht und hielt die Klappe, und um fair zu bleiben - gerade für Sportvereine ist ein Auto gelegentlich doch nützlich. Wie Hendrik Schüler bestätigen kann, ist schon das Transportieren einiger mittelgroßer Schachsachen von A nach B im ÖPNV zwar möglich, doch sinnlos, um einen Humorjubilar zu zitieren. Und nach Schönhagen zur HJEM per Bahn und dann Linienbus oder Fahrrad, mit Gepäck natürlich...HR hat es schon geschafft, aber es gehört nicht wirklich zu seinen bevorzugten Urlaubserinnerungen.
Eine interessante Frage bleibt noch: wie umweltfreundlich Schach eigentlich ist. Im „Normalmodus“ kommt man mit minimalen Ressourcen aus, da könnte Schach unter den bekannten Sportarten den Rekord halten. Aber zumindest für Online-Schach müssen so einige Server rauchen. Eine Überschlagrechnung im Internet ergab allerdings, daß der äquivalente CO2-Ausstoß der Rechner wohl niedriger ist als der, der durch hektische Atmung der Spieler während der Partie verursacht wird...

HR

QuallotlLinksgrünes Quallotl (in IS leider nur schwarzweiß)

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