SÜDERELBE-EINZEIMEISTERSCHAFT

K R I S E   S C H N E L L   G E M A N A G E D

Das Spielstärkeniveau sollte angehoben werden. Nur noch Meister oder Vizemeister, ausnahmsweise die Ranglistendritten der Vereine, so ein Beschluß auf Initiative von Finkenwerder, sollten für die Süderelbe-Einzelmeisterschaften startberechtigt sein. Ausgerechnet den Antragsteller ereilte das Schicksal: Nummer 1 und 3 schwer erkrankt im Kranenhaus, Nummer 2 begründet verhindert - die Insulaner glaubten sich brechtigt, ihre Nummer 4, den profilierten jungen Arne Homann, zu nominieren. Diagonale-Schachwart Stefan Wolff hielt dagegen: Regelwidrig, Homann darf nicht mitspielen. Auf Initiative von Wolfgang Junge, Teilnehmer und Chef des SV Harburg, sprechen sich alle anderen Teilnehmer gegen den Protest von Diagonale aus. So sei die Bestimmung schließlich nicht gemeint gewesen; Wolff beharrt auf seinem Standpunkt. Die Gemeinschaft der Süderelbe-Schachvereine droht auseinanderzubrechen. SEM, Blitz-Meisterschaft und Wanderpreisturnier sind in Gefahr!
Um so erfolgreicher das "Krisenmanagement" der Vereine. Die "neutralen" Vereine setzen die Stornierung der ersten Runde durch. Eine Woche später treffen sich die "Autoritäten" der Klubs. Papier wird für geduldig erklärt, Diagonale-Vorsitzender Gerd Wasmuth lenkt ein, Turnier wie Süderelbe-Gemeinschaft sind gerettet. Zurückziehung des Protestes, im Marmstorfer Schützenhof beginnt die stärkste und komplette SEM seit Jahren, eine Woche verspätet. Die Ergebnisse:
Stefan Wolff (Dia) - Oliver Reiser (Dia) 			1:0
Adolf v. Fehrn (Fischbek) - Karsten Ohl (Wilhelsnsburg) 	1:0
Holger Fabig (Marmst.) - Arne Homann (Finkenwerder) 		1:0 
spielfrei: Wolfgang Junge (Harburg)
Wen dieses Turnier, an dem bis auf Homann und Reiser nur Klubmeister beteiligt sind, interessiert, komme vom 9. Juni bis zum 14. Juli jeweils freitags zum SK Marmstorf, Feuerteichweg, Gasthof König. Nur die 5. Runde wurde um einen Tag auf Do. den 29.6, vorverlegt. Beginn jeweils 19.30.

OK

GROSSMEISTER BEIM SKW

E M I L   M A T U L O V I C

Am wichtigsten im SKW sind die Schachspiele - und gleich danach kommt unser "Theken-Team" um Emil Schneider. Was diese Crew erwirtschaftet, kommt dem Klub sehr schnell wieder zu. Zuletzt, als Emil & Co. mal eben ein paar Blaue locker machten, um einen leibhaftigen Internationalen Großmeister in den Klub zu holen: Milan Matulovic, jugoslawischer Profi mit der Elo-Zahl 2525, trat gegen dreißig SKWler und Sympathisanten an, ohne daß letztere zur Kasse gebeten werden mußten. Obwohl Matulovic ungeschlagen blieb, mußte er zittern. Als nur noch Frank Siegmann übrig war, wollte Matulovic den großmeisterlichen Feierabend durch Ausblitzen dieser letzten Partie forcieren. Man feilschte keineswegs großmeisterlich um Minuten, einigte sich auf 10 zu fünf und "Ki" versiebte leider sein vorteilhaftes Endspiel im Streß unter lärmenden, aufgeregten Zuschauern zum Remis. Ebenfalls remis spielten Zubovic, Reiser, K. Ohl, A. Siegmann, Reddmann, Berthold, Meyer, Paust, Rademacher und Youngster Markus v. Wantoch. Der IGM äußerte sieh angetan von den SKW-Jugendlichen. Unter den 30 Gegnern des IGM waren auch vier Jugoslawen, die der SKW als Beitrag zur internationalen Solidarität und Verständigung eingeladen hatte.

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