Trainingsabend
W O L E R N E N S P A S S M A C H T
Die Pessimisten wurden klar widerlegt, die Optimisten sahen ihre (kühnen?!)
Erwartungen annähernd erfüllt. Die Beteiligung am dienstäglichen Training,
wozu meist rund ein Dutzend SKWler im Gemeindehaus erschienen, ist ganz anständig
- sicherlich in erster Linie ein Erfolg des neuen alten SKW-Trainers
Michael Stollberg. Dabei ist sein Training manchmal ganz schön "hart".
Nicht etwa, weil man sich eine ausgefeilte Eröffnungsvariante nach der anderen
in den tumben Schädel hämmern muß - beileibe nicht, denn solchen Stumpfsinn
kann man allein at home viel besser betreiben. Nein, was Stollberg in den
SKW-Köpfen festzusetzen sucht, ist das "Gewußt wie', in schwierigen Stellungen,
ganz gleich, ob im Endspiel, im Mittelspiel oder in der Eröffnung.
Wie rnan eine Stellung beurteilen kann, nach welchen Gesichtspunkten,
unter welchen Fragestellungen, das ist hier die Trainer-Frage.
Und dann geht es um den Plan, den man daraus ableitet.
Und was ist daran nun so "hart"? Im Grunde nur, daß man stets mitdenken muß,
mitunter lange Zugfolgen vorausplanen muß, ohne auf dem Demonstrationsbrett
zu "probieren". Der Hauptvorteil dieses "Stahlbads" (das naturgemäß gerade
Spielern der unteren Klassen einiges abverlangt), liegt darin, daß man
"realistisch" lernt, sprich: unter Turnierbedingungen, denn während einer
Match-Partie kann man ja auch keine Figuren "probeweise" auf dem Brett hin-
und herziehen.
Um so größer ist aber das "Erfolgserlebnis", das die Trainingsteilnehmer
nach eigenem Bekunden verspürten, egal ob Klubmeister oder Spieler
der vierten Gruppe. Übrigens sind letztere viel eifriger beim Training als
die Spitzenspieler. Dabei könnten, z.B. über die "Theorie der Gegenfelder",
auch die Top-Leute eine ganze Menge Neues lernen.
Jedenfalls dürfte sich das Modell Trainingsabend in der jetzigen Form
bereits bewährt haben. Schachwart Olli will dafür sorgen, daß auch für
1979 dafür Gelder bereit stehen - sei es für das Engagement eines
Gasttrainers, sei es für die Ausbildung eines Übungsleiters aus den
SKW-Reihen. Das wäre natürlich überhaupt das größte!
OK
Leserbrief
V E R G E S S L I C H K E I T O D E R S A B O T A G E ?
Auf der letzten Jahreshauptversüminlung des Schachklubs wurde der Antrag
gestellt, die Geburtstage im INSELSCHACH erscheinen zu lassen. Dieser Antrag
wurde bei drei Nein-Stimmen und zwei Enthaltungen mit 35 Ja-Stimmen
damals angenommen (siehe auch Protokoll der letzten Jahreshauptversammlung).
Leider vermißte ich die Gratulationsliste im letzten INSELSCHACH (Nr. 26).
Frage: Ist dies nur auf die Vergeßlichkeit eines INSELSCHACH-Redakteurs
zurückzuführen oder wird hier von jemandem der Versuch gemacht,
einen Beschluß der Jahreshauptversammlung zu sabotieren?
Jürgen Olschok
Wilhelm-Strauß-Weg 29
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INSELSCHACH 27
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