IS: "Michael, Heiner Ahrens war fast zehn Jahre lang als Jugendwart bei Erwachsenen
und Jugendlichen gleichermaßen populär. Du wirst an ihm gemessen. Belastet Dich das?"
Michael: "Insofern nicht, als die Jugendgruppe praktisch neu aufgebaut werden muß,
da kaum noch Jugendliche übernommen wurden. Man kann die Situationen damals und heute
also kaum vergleichen. Auch sind Jugendgruppe und Klub stark von einander getrennt.
Und unsere Jugendlichen sind so jung, daß man ihnen den Klub nur schlecht nahebringen kann.
Zu überlegen wäre darum auch, wie die Erwachsenen dazu zu bewegen wären, eher zu kommen,
und sich den Betrieb in der Jugendgruppe anzusehen."
IS: "Was willst Da denn anders als Dein Vorgänger machen?"
Michael: "Einiges m u ß ich anders machen: Die Jugendgruppe darf nicht nur auf Nachwuchs
vom Gymnasium Wilhelmsburg basieren. Ich werde mich darum jetzt auf den Aufbau einer
Schachgruppe am Gymnasium Kirchdorf konzentrieren - immerhin hat die Schule über 1.000
Schüler. Ich will auch darauf achten, daß nicht wieder große Lücken in einzelnen
Jahrgangsstufen einreißen.
IS: "Manche haben den Eindruck, die Entwicklung der Jugendgruppe stagniere.
Gibt es keine großen Talente mehr?"
Michael: "Da muß man sehen, daß es nicht ständig Talente wie Hauke gibt. Sowas kommt nur
alle zehn Jahre mal. Aber wir haben immerhin drei oder vier Jugendliche, die sehr gut sind,
aber noch sehr jung. In zwei Jahren werden sie stärker in Erscheinung getreten sein."
IS: "Sag mal, Michael, was 'stinkt' Dir hier im Klub eigentlich am meisten?"
Michael: "Zwei Dinge. Erstens, daß Jugendliche, die zu den Erwachsenen überwechseln,
für die Jugendarbeit stets verloren sind. Und dann diese ewige Rangelei in Vorstand.
Dort weiß keiner so richtig, was in zwei oder drei Monaten sein wird. Zu wenige wollen
mitarbeiten!"
IS: "Und was gefällt Dir im SKW am besten?"
Michael: (nach einiger Denkpause) "Da fällt mir nichts ein, ehrlich. Ein Schachklub,
in den die Leute kommen, um Schach zu spielen. Das ist alles."
IS: "Vielen Dank für das Interview."
OK
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