Über die Situation des Wilhelmsburger Jugendschachs oder: noch ist nichts verloren

DER KOMMENTAR

Zur Betrachtung der jetzigen Situation der Jugendgruppe ist es notwendig, zunachst einmal einige Jahre in die Vergangenheit zu blicken. Vor 5 Jahren schaffte es unsere erste Jugendmannschaft in die höchste Hamburger Jugendspielklasse aufzusteigen. Ein sicherlich großartiger Erfolg für uns. Doch in der zu der Zeit ausbrechenden Euphorie wurde ein verhängnisvoller Fehler begangen. Die erste Mannschaft, einschließlich Ersatzspieler, bestand damals nur aus Spielern, die sich aus 2 Jahrgängen zusammensetzten. In der Meinung, dies würde ständig so bleiben, kümmerte man sich speziell um diese 2 Jahrgänge, um die darauf folgenden so gut wie gar nicht. Die Rechnung für diesen Leichtsinn bekommen wir heute präsentiert. Die damalige 1. Jugend ist inzwischen zu alt geworden, in der altersmäßigen Reihenfolge der Jugendlichen klafft eine Lücke von 3 Jahren. Im Klartext heißt dies: Da Hauke Reddmann nun durch die Bundeswehr und Ende dieses Jahres auch aus Altersgründen als letzter der alten Jugendmannschaft ausscheidet, sind die dann aufrückenden Jugendlichen, die noch für mehrere Jahre die Spitze unserer Jugendlichen darstellen, erst 14 bzw. 15 Jahre alt. An dieser Stelle gleich noch eine andere Anmerkung: Man sollte die 1. Jugend nicht in den Erfolgszwang drängen, nun unter allen Umständen die Erstklassigkeit zu wahren, unser Verein hat, jedenfalls zur Zeit, eine relativ kleine Jugendgruppe und die Situation, daß man aus nur 2 Jahrgängen 9 wirklich gute Spieler zur Verfügung stehen hatte, war wohl auf lange Sicht einmalig. Durch den jetzigen Zustand wird die 1. Jugend in den nächsten Jahren zwangsläufig zum Teil aus jungen und unerfahrenen Spielern bestehen, Vielleicht wird dadurch auch ein Abstieg nicht zu verhindern sein.
Doch kommen wir zurück zur Situation der Jugendgruppe, der vor einigen Jahren gemachte Fehler, der zum Ausbleiben der jetzt älteren Jahrgänge geführt hat, wird uns noch weiterhin begleiten. Jedoch muß man diesen in Verbindung mit einer durch uns nicht zu verhindernden Entwicklung sehen: dem ständigen Sinken der Schülerzahlen im Gymnasium Wilhelmsburg. Denn durch die sinkenden Schülerzahlen gerade in den unteren Klassen versiegt langsam, aber sicher unser Nachwuchsreservoir. Be sonders deutlich ist dies in der 2. Jugend zu erkennen. Hier macht sich die fehlende Zahl an Nachwuchsspielern unmittelbar in stets sinkenden Spielstärken und überall fehlenden Spielern bemerkbar.

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