Schachtraining

Französisch

Nachdem IS Nr. 32 das Thema "Durchbruch im Bauernendspiel" behandelte, konnte auch das Schachmagazin "Schach 64" nicht an diesen Thema vorbei. In Heft 7/80 wurde ebenfalls das Thema "Der Bauerndurchbruch" mit teilweise gleichen Beispielen behandelt. Inselschachlesern sei auch diese Lektüre empfohlen. Übrigens das Schachmagazin 64 ist vom Klub abonniert und darf/soll entliehen wirden.
Auf Wunsch einiger Schachfreunde befaßt sich die Rubrik "Schachtraining" in IS die nächsten Male mit einigen Eröffnungen, wobei weniger Varianten analysiert werden sollen, als vielmehr die Grundgedankan/idee der Eröffnung erarbeitet werden soll. Heute erstmalig

Einführung in die Französische Verteidigung
Die Französische Verteidigung entsteht nach den Zügen 1.e4 e6 2.d4 d5. Zu Beginn unserer Überlegungen muß die Frage stehen: was veranlaßt meinen Gegner, den auf den ersten Blick schwächeren Zug e6 zu machen, d.h., ich kann erst dann einen eigenen Plan fassen, wenn ich die Ideen des Gegners analysiert und erkannt habe.

Vorteile von e6 gegenüber e5:
- der schwächste Punkt in der Grundstellung, der Bf7 ist gegen Diagcnalangriffe (Lc4-f7) besser geschützt.
- der Vorstoß d5 wird besser vorbereitet als bei 1...e5.
- Schwarz gibt sich keine Schwächen, die Weiß mit Anfangstempovorsprung angreifen könnte (wie z.B. bei 1...e5 der sBe5 sowie f7).

Nachteile von e6 gegenüber e5:
- Schwarz muß sich zuerst verteidigen und seinen Gegenangriff zurückstallen, - der sBe5 schützte den sSf6 gegen ein Vorrücken das wBe4, dieser Schutz entfällt.
- der sLc8 wird in seiner Entwicklung behindert,
- Weiß kann ev. e4-e5 spielen und Raumvorteil erlangen,
- Weiß kann sofort d4 ziehen, was nach 1...e5 2.d4 exd4 3.Dxd4 Sc6 nicht so gut ist.

Aus dem Gesagten ergibt sich die Planfassung von Weiß:
- Weiß kann das Zentrum besetzen, was bei 1. e4 e5 schwieiger ist,
- Eine Entwicklung von Springer und Läufer wird wohl am besten aufgeschoben, bis feststeht, wohin diese am besten entwickelt werden.

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