Daraus folgt, daß die stärkste und logische Fortsetzung für beide Teile 2. d4 d5 ist.
Analysiert man die entstandene Stellung weiter stellt man fest: Weiß hat das klassische Zentrum. Schwarz steht etwas passiv. Andererseits greift der sBd5 den wBe4 an, Weiß ist also in seinen Möglichkeiten beschränkt:
Weiß kann tauschen, vorgehen oder decken. Ein Opfer wäre nicht sehr aussichtsreich, weil ein Zentrumsbauer verloren ginge und Schwarz einen für die Verteidigung günstigen passiven Aufbau gewählt hat.
a) Wie gesagt hat Weiß nach dem 2. Zuge Raumvorteil, die Möglichkeit e4-e5 zu spielen und Schwarz den schlechten Läufer auf c8. All dies gibt Weiß jedoch auf, wenn er auf d5 tauscht. Weiß bleibt nur das Anfangstempo.
b)Mit 3. e5 vergrößert Weiß seinen Raumvorteil und die Felder f6 und d6 sind für schwarze Figuren unzugänglich. Außerdem kann der sLc8 endgültig nicht mehr heraus. Weiß würde sicherlich gewinnen, wenn Schwarz sich nur passiv verteidigt. Die Schwäche des weißen Aufbaus liegt jedoch darin, daß der wBe5 auf Bauerndeckung angewiesen ist. Logischerweise wird Schwarz mit c5, Sc6, Db6 und Se7-f5 ein Druckspiel gegen den wBd4 einleiten und Weiß muß sich entweder mit Sf3, c3, Le3 (wobei b2 schwach wird) verteidigen, oder abtauschen (dxc5), wonach der sL nach c5 kommt und der wBe5 seine Stütze verliert (eventuell ist sogar f7-f6 möglich).

Französisch

c) In Betracht kommt schließlich eine Deckung des angegriffenen wBe4.
Eine Deckung durch den Bauern ist taktisch unmöglicn, da sich 3. f3 dxe4 4. fxe4 Dh4+ verbietet. Bei Dd3 kommt die Dame nach 3...dxe4 4. Dxe4 Sf6 zu früh ins Spiel und muß mit Tempoverlust zurück. Ähnliches gilt für 3. Ld3, nach 3...dxe4 4. Lxe4 Sf6 gewinnt Schwarz ein Tempo.

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