Es war also auch bei den einzelnen Spielern eine ganze Menge
zu kritteln, und es gibt bei fast allen im Team
-was viel wichtiger ist- eine Menge zu verbessern. Zusammengefaßt:
1. Es fällt auf, daß Wilhelmsburger besonders an den vorderen
und mittleren Brettern oft schon in der Anfangsphase in
schlechte Stellungen gerieten Da drängt sich Eröffnungstheorie
geradezu auf.
2. Eine Schwäche vieler Spieler besteht darin, in schlechteren
oder passiven Positionen keine Ideen zu Gegenspiel zu entwickeln.
Sie igeln sich lieber ein und werden dann "erwürgt". Hier wäre
theoretisch aufzuarbeiten, mit welchen Mitteln man konkreten
Angriffstypen begegnen kann (Zentrumsvorstoß, Flügelattacke,
Minoritätsangriff, Opfer für Gegenspiel...).
Andererseits sollten sich Vorstand und Spielausschuß, aber auch
SKW 1 selbst, die Stärkeren aus SKW II und die Spitzenspieler
der Jugendgruppe einmal Gedanken machen, wohin sie mit der
Spitzenmannschaft des Klubs eigentlich wollen. Bisher wurde
das Wort "Aufstieg" immer wieder ausgesprochen, aber wenig
dafür getan. Denn das ist klar: Strebt der Klub die Stadtliga
oder womöglich "Höheres" ernsthaft wieder an, dann muß auch
ernsthaft etwas dafür getan werden. Und diese theoretische
und Schulungsarbeit muß für den eben angesprochenen Kreis
ein hohes Maß an Verbindlichkeit haben, verläuft sie doch sonst,
wie viele gutgemeinte Ansätze in der Vergangenheit, garantiert
im Sande.
Genauso ist es aber denkbar, daß der Klub bewußt den
Leistungsgedanken hintenan stellt. So zeigte gerade die
Saison 1981, daß das Spielen im Team Wilhelmsburg
selbst dann viel Spaß bereiten kann, wenn die große
Leistung, der Aufstieg gar, ausbleibt. Wie zuvor hat eine
Mannschaft des SKW wohl so gut untereinander "kommuniziert",
noch nie war die Bereitschaft so groß, für diese Clique auch
Unbequemlichkeiten in Kauf zu nehmen. Daß 53mal Stamm- und nur
dreimal Ersatzspieler für die "Erste" am Brett saßen, spricht
wohl für sich. Dazu tragen etwa regelmäßige Kneipengänge
fast aller Spieler nach den Kämpfen (wobei sich insbesondere
die Behausung von MF Oze als exzellente Gelagestätte erwies)
oder ein großer Mannschafts-Fondueabend bei Bernhard bei.
Subjektives Fazit des Autors: Noch nie hat Absteigen
so viel Spaß gemacht.
OK
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