Ausgewogen

Die zweite Gruppe des Winterturniers war sehr gut zusammengesetzt. Hier konnte jeder jeden schlagen - ein sechstel aller Partien wurde vom später schlechter stehende Spieler gewonnen, mehr als in der ersten Gruppe - bis zum Schluß war offen, wer den zweiten Platz macht. Denn ein Spieler fiel aus dem Rahmen. Nicht nur, daß Wolfgang Prahst schon bald einen kleinen, aber deutlichen Vorsprung hatte, nein er hat auch keinen einzigen Halben (nicht Liter sondern Punkt, gelle?). Und das in einer Gruppe, wo jeder andere lm Durchschnätt 3.3 Remisen hat. Für eine zweite Gruppe ist das wohl ein Rekord.
Beleuchten wir also mal die negative Seite:
Waren nur Schieber in der Gruppe? Zuerst schau ich mir meine eigenen Remisen an. In der ersten Runde hatte ich verdattelt, in der zweiten Runde stand ich dann in einem Endspiel, das mir überhaupt nicht behagte. Meinem Gegner auch nicht, und in dar kuriosen Situation, daß wir uns beide verloren glaubten, gabs dann remis. Die zu Rate gezogene Jugendgrupge hat dann zwar Gewinnmöglichkeiten für mich gesehen, aber sicher war das nicht. Mein zweites Remisangsbot war mein bester Zug in der ganzen Partie, denn ich hatte ein verlorenes Endspiel (Diesmal auch nach Expertenmeinung), leider hat Christian wirklich angenommen, Künstlerpech. Beim nächstenmal hatte ich wieder ein verlorenes Endspiel, abar mein Gegner ging nicht auf hartnäckige Remisangebote ein, mit gechlossenen Augen und dem Glück des Listenreichen hielt ich remis. In der letzten Runde gab Heiner Ahrens bei besserer Stellung remis, verständlich, denn er war gleichzeitig als Turnierleiter des Wanderpreises beschäftigt.
Ich glaube auch bei den anderen Remisen hat die Unbeliebtheit des Endspiels zugeschlagen. Waren der Angriff verebbt und die Damen getauscht, das Material gezählt und für gleich befunden - remis!
Auch tauchte die Krankheit der Absageritis auf, wobei ich niemanden beschuldigen möchte, unbegründet abgesagt zu habe, nur sind die Verzögerungen doch recht groß geworden. Auch drei Kampflose sind nicht schön, doch decke ich den sprichwörtlichen Mantel des Schweigens darüber, stammt einer doch von mir.

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