Fehlschluß Nr. 1: Durch diese Regelung werden exakt 8 Mädchen gebraucht.
In den größeren Vereinen mit entsprechend großen Jugendgruppen spielen
in der Regel ohnehin bereits mehrere Mädchen. Ich glaube kaum, dsß in diesen Vereinen
durch den Pflichteinsatz eines Mädchens besondere Maßnahmen zur Förderung
des Mädchenschachs getroffen werden.
In den kleineren Vereinen dagegen, in denen man sich im allgemeinen freut,
wenn man überhaupt neue Jugendliche bekommt, bestehen jedoch kaum Möglichkeiten,
auch noch speziell Betreuer für das suchen und finden Schachspielender
Mädchen abzustellen. Hier dürfte das Mädchenbrett also auf Dauer entweder unbesetzt
oder nur notdürftig besetzt bleiben.
Fehlschluß Nr. 2: Hat man doch noch ein Mädchen gefunden, hat dieses im allgemeinen
nach der zweiten deutlichen Niederlage gegen eine haushoch überlegen spielende
langjährige Vereinsspielerin keine Lust mehr. Förderung des Mädchenschachs?
Fehlschluß Nr. 3: Was bekommt ein Mädchen zu Hören, das, gerade mit dem Schachspiel
beginnend, in der ersten Gruppe - mit ansonsten zugegebenermaßen starken Spielern -
eingesetzt wird? ...die blinde Pute...da wird einem ja vom zusehen übel...ein Patzer
nach dem anderen u.s.w. (von den zahlreichen "guten" Ratschlägen sehen wir hier
einmal ab). Wem wird da nicht sehr schnell die Lust vergehen.
Bei solchen Aussichten kann man nur hoffen, daß der jetzige Zustand schnellstens
(am hesten sofort) wieder in die regulären Mannschaften geändert wird.
Dies ist glaube ich auch im Sinne der durch diese Regelung auseinandergerissenen
Mannschaften und der guten Spieler, die dieses Jahr zuschauern mußten.
PS.: Mannschafts- und Einzelergebnisse im nächsten IS.
Michael
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