Das 5. Wilhelmsburger Jubiläumsturnier (diesmal war es wirklich ein Jubiläum) hatte einen Sieger
und einen Verlierer. Und beide waren nicht HR. Nicht mal einer von beiden, denn HR landete wie
üblich im vorderen Mittelfeld. Sieger wurde völlig verdient Alexandar Trisic von Königsspringer.
Ebenfalls völlig verdient Verlierer wurde GM Epishin, dem jemand mal dringend das Buch
"Gutes Benehmen für Großmeister leicht gemacht" von Bobby Fischer schenken sollte. Zuerst
wollte er eine klare Remisstellung (nach den neuen Fide-Blitzregeln, die er natürlich genauso gut
kennt wie alle anderen auch) zum Gewinn gelabert haben. Man tat ihm den Gefallen, da er einem
sonst auch noch das andere Ohr abgekaut hätte. Dann hatte er in der entscheidenden Partie
gegen Trisic nach Kräften geschummelt (König umwerfen und ein wenig näher am Freibauern
wieder aufbauen), was in der Analyse klar wurde. Umsonst, Trisic ist ebenfalls als Zocker
bekannt, ließ sich nicht aus der Ruhe bringen und gewann. Doch Unrecht Patz gedeihet nicht!
Am Ende des Turniers mußte er gegen HR antreten (Was? Epishin? Kannste mal die
Auslosbedingungen ändern? Immer noch Epishin? Ach Mist, dann gewinne ich eben einfach.
Originalton HR). Ein Sieg hätte für ihn den Gesamtsieg bedeutet, und er stand auch schon klar
auf Gewinn. Aber HR muß man dreimal totschlagen, bis er aufgibt, und plötzlich hatte der sich
(natürlich ausschließlich mit schachlichen Mitteln) trickreich herausgewunden und stand selbst
auf Gewinn. Da half es nichts mehr, daß Epishin zärtlich HRs Reservedame in seiner Hand
liebkoste, HR riß sie ihm ohne großes Bittebitte aus der Hand und komponierte in letzter
Sekunde ein Matt mitten auf dem Brett. Den tosenden Beifall von den Rängen vom inzwischen
leicht parteiischen Publikum konnte Epishin nun gar nicht verknusen, und er kündigte an, nie
wiederzukommen.
Das wurde wiederum allgemein nicht als Drohung aufgefaßt, sondern eher mit Erleichterung
aufgenommen, nach dem Motto:
Tut Epishin sich verpishin, tut keiner ihn vermishin!
Zum Abschneiden der Wilhelmsburger:
HR kam auf gute 7.5/11 und erzielte einen 9-11. Platz. Bester außerhaukischer SKWler wurde
Sergej mit 5.5 (38.) vor Sascha2, ebenfalls mit 5.5 (42.). Auf den billigen Plätzen: Kai und Uwe
mit 4 (62./65.). Bester SKW-Jugendlicher war Rafael noch vor Deniz (!!!) (beide 3, 71./74.) und
Jennifer (2.5, 75.) und Dominik sowie Marco (2, 76./77.). Die Gesamttabelle ist auf
Seite 6-7 zu finden.
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