Buchtip
Selten hat mir ein Schachbuch so gefallen wie "Schach im Turnier:
Das Mittelspiel" von GM Janos Flesch, selten auch, daß man ein
Schachbuch guten Gewissens allen Schachfreunden, unabhängig von
ihrer Spielstärke, empfehlen kann.
Warum mir das Buch so gut gefiel, ist leicht erklärt. Bekomme ich
ein Schachbuch in die Hände, schlage ich zuerst den Index auf,
wo die Partien nach Eröffnungen geordnet verzeichnet sind.
Üblicherweise sind ja Mittelspielbücher nach strategischen und
taktischen Motiven geordnet, was wohl auch sehr nützlich ist,
wenn man viel Zeit und Lust hat, sich in des Gebiet zu vartiefen.
Doch mich interessiert mehr, wie die typischen Mittelspielprobleme
im Nimzo-Inder aussehen, als "das blockierte Zentrum", obwohl
beide Herangehensweisen auf dasselbe hinauslaufen mögen.
Das Buch von GM Flesch ist nun so aufgebaut, daß zu jeder Eröffnung
mehrere Partien ausführlich kommentiert behandelt werden, wobei
besonderes Gewicht auf dem Übergang ins Mittelspiel, auf die Frage was
zu tun sei und gute und schlechte Antworten darauf liegt. Bei den
Königsbauereröffnungen werden nur Spanisch, Sizilianisch, Pirc und
A1jechin, bei den ersten beiden werden dafür aber auch
ungebräuchlichere Verianten behandelt, die sich bei Theorie
kundigen Gegner empfehlen.
Jeder weiß, das man ein Schachbuch eigentlich nur mit einem
Schachbrett daneben lesen soll, um die Partien und Analysen
nachzuvollziehen, doch tun es die meisten - wie ich - nicht.
Dieser menschlichen Schwäche kommt das Buch entgegen, indem
immer wieder Diagramme eingeschoben worden, bis zu sieben für eine
Partie. Damit dürften auch Spieler mit geringerem schachlichen
Vorstellungsvermögen immer die Partie vor Augen haben. Die Diagramme
sind übrigens von erfreulicher Größe und Lesbarkeit.
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INSELSCHACH 44
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