(1 freundliche Jubiläums-Spende der Schachfreunde für IS)

...und da ist noch aufgefallen, bemerkenswert, denkwürdig, kurios...und für die Statistik:

zitiert aus "Der Schachfreund" September-Ausgabe 1983:

SCHILDBÜRGERSCHACH Unglaublich aber wahr ist das, was sich während meiner zweiten Partie im Rahmen des Hamburger Mannschafts-Pokalturniers abspielte. Immerhin ging es schon um den Einzug ins Halbfinale, als sich folgendes ereignete: Ich hatte meiner Partie bereits begonnen und es waren ungefähr vier Züge erfolgt, als unsere Gegner aus Harburg feststellten, daß sie ihre Mannschaft nicht nach der gemeldeten Rangliste aufgestellt hatten. Nach der Turnierausschreibung hatten sie damit verloren. Als wahre Schachfreunde verzichteten wir allerdings auf diesen Sieg am grünen Tisch und einigten uns dahingehend, daß die Harburger ihre Plätze tauschen konnten, meine Partie allerdings so, wie sie bestand, nur mit neuem Gegner fortgesetzt wurde. Nachdem sich die erste Aufregung gelegt hatte und einige weitere Züge geschehen waren, kam Schildbürgerschach 2. Akt. Mein Nachbar Fritz Fegebank wies mich darauf hin, daß meine Schachuhr falsch gestellt sei. Mein in dieser Partie erster Gegner und ich hatten zur vollen Stunde angefangen, gespielt wurde allerdings mit einer Bedenkzeit von 2 1/2 Stunden pro Spieler für 50 Züge. Aber auch dieses Problem ließ sich mit einfacher Manipulation, diesmal am Uhrzeiger, leicht beheben. In das Stadium totaler Verwirrung geriet die Partie erst, als wenig später mein anderer Nachbar Matthias Hermann mit einem weiteren Verbesserungsvorschlag herausrückte. Er schlug vor, mein Gegner sollte doch König und Dame tauschen. Ein an und für sich abstruser Gedanke, der sich jedoch als vernünftig erwies, da seit Beginn der Partie von allen unbemerkt der schwarze König auf dem Feld d8 und die schwarze Dame auf dem Feld e8 standen. Da auch dieser Zwischenfall noch nicht zum Abbruch der Partie führte, kämpften mein in dieser Partie zweiter Gegner und ich noch weitere 4 1/2 Stunden verbissen weiter, bis wir und der Erschöpfung nahe, auf remis einigten. Und wenn wir uns nicht remis getrennt hätten, dann kämpften wir noch heute.

R. Werner

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